Förderung für Implantatforschung in Hannover

Hannover – Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert einen neuen grenzüberschreitenden Sonderforschungsbereich Transregio in Hannover zu chirurgischen Implantaten. Ärzte der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) werden darin gemeinsam mit Ingenieur- und Naturwissenschaftlern der Leibniz Universität Hannover Implantate von morgen entwickeln.
„Erstmals wollen wir sicherheitsrelevante Konzepte aus den Ingenieurwissenschaften, wie sie zum Beispiel in der Luftfahrt zur Erhöhung der Sicherheit zur Anwendung kommen, für die Medizin erforschen“, erläutert Meike Stiesch, Direktorin der MHH-Klinik für Zahnärztliche Prothetik und Biomedizinische Werkstoffkunde.
Forscher aus unterschiedlichen Disziplinen sollen gemeinsam intelligente Implantatsysteme für die Zahnmedizin und Orthopädie sowie Hörimplantate entwickeln, die ein kontinuierliches Monitoring der Implantatfunktion und damit eine Früherkennung von Komplikationen erlauben, zum Beispiel von Infektionen. Das ermögliche, bei Bedarf frühzeitig therapeutisch einzugreifen.
Die Arbeit soll aber noch einen Schritt weiter gehen: „Wir entwickeln intelligente Implantatsysteme, die über zellbasierte, chemische und physikalische sogenannte Closed-Loop-Systeme eigenständig eine frühzeitige Reparatur und damit Ausheilung einleiten können“, so Stiesch.
In dem Transregio-Sonderforschungsbereich werden mehr als 150 Wissenschaftler der MHH, der Leibniz Universität Hannover des Helmholtz Zentrums für Infektionsforschung in Braunschweig, der Technischen Universität Braunschweig sowie der Hochschule für Musik, Theater und Medien (HMTMH) gemeinsam forschen. Die DFG fördert das Projekt mit insgesamt rund zwölf Millionen Euro.
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