Forscher untersuchen Effekt von transkranieller Magnetstimulation nach Schlaganfall

Tübingen – Den Nutzen einer transkraniellen Magnetstimulation (TMS) für die Motorik nach einem Schlaganfall untersucht eine Forschungsgruppe um Ulf Ziemann vom Hertie-Institut für klinische Hirnforschung und dem Universitätsklinikum Tübingen.
„Die TMS ist ein nicht-invasives, schmerzfreies und komplikationsarmes Verfahren“, sagte die Studienärztin Anne Lieb. Leichte Magnetimpulse sollten Gehirnzellen dazu bringen, neue Verknüpfungen einzugehen, um die alten zerstörten Verbindungen zu ersetzen.
Damit die Behandlung möglichst wirkungsvoll ist, haben die Forschenden die Methode verfeinert: Bei ihrem Ansatz wird die Stimulation auf den Hirnzustand der Patienten abgestimmt.
Dazu analysiert ein Elektroenzephalogramm (EEG) den momentanen Erregungszustand des Gehirns und ermöglicht so, die Magnetimpulse zum optimalen Zeitpunkt zu setzen. Mit dieser sogenannten Closed-Loop-Methode haben wir schon Hand- oder Armlähmungen einzelner Schlaganfallpatientinnen und -patienten erfolgreich behandeln können,“ berichtete Ziemann.
Allerdings erfolgte die Stimulation dabei in einer späteren Krankheitsphase – der Schlaganfall lag bereits mehrere Wochen oder Monate zurück. „In den ersten Tagen nach einem Schlaganfall geschieht ganz viel im Gehirn. Durch einen frühzeitigen Beginn der Therapie erhoffen wir uns daher den bestmöglichen Erfolg“, erläutert der Studienleiter.
Die Untersuchung startet im Herbst unter Tübinger Leitung an sechs deutschen Universitätsklinika. Sie wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit 1,6 Millionen Euro gefördert.
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