Forschungsgruppe entwickelt maßgeschneiderte Ernährungsempfehlungen für Krebspatienten mit Geschmacksstörungen

Würzburg – Während einer Therapie treten bei Krebspatientinnen und Krebspatienten häufig Geschmacksstörungen auf, die den Ernährungszustand beeinträchtigen und im schlimmsten Fall zum Abbruch lebensverlängernder Therapien führen. Eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe unter der Leitung von Alexander Hann und Anna Fleischer vom Uniklinikum Würzburg (UKW) plant daher ein auf künstlicher Intelligenz (KI) basierendes Portal namens Gustabor, das 500.000 Rezepte sowie zahlreiche Lebensmittelinformationen bündeln und Empfehlungen entsprechend dem Geschmacksprofil des Nutzers aussprechen soll.
An der Arbeit beteiligen sich in unterschiedlichen Projektphasen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aller sechs bayerischen Universitätsklinika und eine Patientenvertretung.
Im ersten Projektjahr wollen die Forscher Maßnahmen und Tipps bei Geschmacksstörungen aus rund 200 nicht-pharmakologischen Studien herausfiltern und die Internetplattform Gustabor mit 500.000 Rezepten und lebensmittelspezifischen Informationen sowie entsprechenden Such- und Filterfunktionen aufbauen.
Im zweiten Projektjahr sollen an allen sechs bayerischen Uniklinik-Standorten in einer randomisierten Studie die Maßnahmen bei Patientinnen und Patienten entsprechend ihres zuvor erstellen Geschmacks- und Ernährungsprofils angewendet und evaluiert werden. Das Bayerischen Zentrum für Krebsforschung fördert die Arbeit mit nahezu 470.000 Euro.
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