Hochschulen

Forschungsgruppe untersucht Sepsisrisiko von Frühgeborenen

  • Mittwoch, 6. Juli 2022
Tobilander stock.adobe.com
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Würzburg/Hannover – Eine Arbeitsgruppe aus Würzburg und Hannover untersucht in einem neuen Projekt, ob spezielle Nahrungsergänzungen das Sepsisrisiko von Frühgeborenen senken können. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt das Vorhaben mit rund 1,9 Millionen Euro.

Eine Sepsis ist lebensbedrohlich – besonders für Frühgeborene, denn sie können innerhalb von wenigen Stun­den daran sterben. Bei ihnen kann eine Blutvergiftung auch die Ursache einer jahrelang erhöhten An­fälligkeit für weitere Krankheiten sein.

Da man derzeit nur schwer abschätzen kann, welches Baby tatsächlich eine Sepsis entwickelt, erhalten laut der Arbeitsgruppe bis zu 85 Prozent der Frühgeborenen vorsorglich Antibiotika.

Ein Team um die Wissenschaftlerin Dorothee Viemann, Medizinische Hochschule Hannover (MHH) und Ex­zellenzcluster RESIST sowie Universitätsklinikum Würzburg, und die Klinikerin Sabine Pirr (MHH) hatte zuvor herausgefunden, dass Alarmine die Entwicklung der Darmflora und des Immunsystems nach der Geburt posi­tiv beeinflussen. Diese Proteine befinden sich in hohen Mengen in der Muttermilch.

„Das Sepsisrisiko erhöht sich deutlich, wenn es Frühgeborenen an Alarmin S100A8/A9 mangelt“, erläuterte Viemann.

In dem neuen Projekt „Prevention of Sepsis by personalized nutritional S100A8/A9 supplementation to vul­nerable neonates“ (PROSPER) wollen sie nun nach Möglichkeit zeigen, dass die Nahrungsergänzung mit S100A8/A9 Frühgeborene vor einer Sepsis schützt, die niedrige Spiegel dieses Alarmins aufweisen.

An dem Projekt arbeiten Forscher der MHH, des Universitätsklinikums Würzburg, des Instituts für Immuno­lo­gie der Universität Münster und des Experimental and Clinical Research Centers, einer gemeinsamen Einrich­tung des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin und der Charité – Universitätsmedizin Berlin.

hil

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