Forschungsverbund sucht Speziallipide für mRNA-Medikamente

Würzburg – Seit der Coronapandemie ist der Nutzen von Ribonukleinsäuren (RNA) beziehungsweise Boten-RNA (mRNA) für die Herstellung von Impfstoffen unbestritten.
Ein neuer Forschungsverbund aus Wissenschaft und Wirtschaft will jetzt erforschen, wie sich auf dieser Basis neue Medikamente entwickeln lassen. An der Arbeit beteiligen sich die Universitäten Jena, Würzburg und Dortmund sowie Industriepartner.
Das Bundeswirtschaftsministerium (BMWK) fördert das Vorhaben mit insgesamt rund 13 Millionen Euro. An die Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) fließen im Rahmen des Projekts 2,8 Millionen Euro.
Im Fokus des Projektes steht der Transport der Wirkstoffe: Dazu soll die RNA in Solid-Lipid-Nanopartikel mit polymeren Hilfsstoffen verpackt werden. Die Nanopartikel sollen die RNA-Medikamente umhüllen und in bestimmte, bisher schwer erreichbare Organe bringen und sie dort nach zellulärer Aufnahme freisetzen.
Das Ziel ist eine gewebespezifische Wirkung. Die Speziallipide sollten idealerweise so beschaffen sein, dass sie nach Abgabe der RNA vom Körper vollständig abgebaut oder ausgeschieden werden können.
Die Projektzusage des Bundeswirtschaftsministeriums ist Teil einer Initiative zur Förderung RNA-basierter Technologien. Sie sollen in Deutschland weiter vorangebracht und entsprechende Produktionsstätten aufgebaut werden, damit für künftig benötigte Impfstoffe, aber auch für neue RNA-Medikamente, die notwendigen Reagenzien schnell im eigenen Land hergestellt werden können.
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