Hochschulen

Führungskräfte in Kliniken kommen mit ökonomischem Druck schlecht klar

  • Montag, 30. Oktober 2017
/dpa
/dpa

Witten/Herdecke – Führungskräfte in Krankenhäusern haben immer mehr Probleme, mit dem ökonomischen Druck umzugehen. Das haben Forscher der Universität Witten/Herdecke (UW/H) im Rahmen eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projekts herausgefunden.

Die Forscher befragten dazu in fünfzehn Krankenhäusern unterschiedlicher Träger­schaft die am Management beteiligten Akteure (kaufmännische, ärztliche und Pflege­dienstleitungen) in Hinblick auf ihre Herausforderungen und Alltagsprobleme. Das Ergebnis: Aufgrund des im System angelegten Stresses, der derzeit in Krankenhäusern herrscht, sehen sich Menschen in führenden Positionen nur begrenzt in der Lage, in einer positiven Weise mit den massiven Widersprüchen des Gesundheitssystems umzugehen.

„Führungskräfte nehmen oftmals zynische Haltungen ein oder neigen dazu, nur noch ‚auf Distanz‘ zu managen, um nicht so stark mit den offensichtlichen Problemen der ökonomischen Zurichtung des Krankenhauswesens konfrontiert zu werden“, resümierte Projektleiter Werner Vogd, Inhaber des Lehrstuhls für Soziologie an der UW/H. Ihm stellt sich die Frage, wie lange der existenzielle Druck auf Krankenhäuser noch aufrechterhalten werden darf, ohne dass die professionellen Kulturen ernsthaft Schaden nehmen.

„Die Untersuchungen legen nahe, dass zumindest im Bereich der Pflege dieser Punkt vielfach schon überschritten ist, aber auch im ärztlichen Bereich bereits Erosionen zu beobachten sind. Die Trägerschaft spielt dabei nur eine untergeordnete Rolle“, sagte Vogd.

hil/sb

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung