Ganzheitlicher Ansatz für digitales Universitätsklinikum Frankfurt

Frankfurt am Main – Mit einer modularen Bauweise setzt das Universitätsklinikum Frankfurt einen ganzheitlichen Ansatz bezüglich einer IT-Strategie um. Das erläuterte Michael von Wagner, ärztlicher Leiter der Stabsstelle Medizinische Informationssysteme und Digitalisierung am Frankfurter Klinikum, heute im Rahmen einer Pressekonferenz.
„2018 haben wir das digitale Universitätsklinikum Frankfurt als eine unserer prioritären Aufgaben ins Leben gerufen“, betonte Jürgen Graf, ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des Universitätsklinikums Frankfurt.
Man schaffe die Grundlagen, um verschiedene Teilprojekte zu einer digitalen Gesamtstrategie zusammenzufügen. Das Ziel sei es, innovative Projekte so zu koordinieren, dass sie Patienten die bestmögliche Sicherheit böten.
Ein wesentliches Element des Konzeptes eines digitalen Universitätsklinikums Frankfurt stelle seine zentrale Interoperabilitätsplattform dar, sagte Jens Schulze, Leiter des Dezernats für Informations- und Kommunikationstechnologie. Dazu baue man eine herstellerneutrale IT-Struktur auf, mittels derer interne und externe Systeme andocken können.
Das Projekt werde vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst und vom Hessischen Ministerium der Finanzen bis 2022 mit 21,3 Millionen Euro gefördert, wie von Wagner erläuterte. Die 14 Teilprojekte seien als Gesamtkonzept gedacht. Im Fokus stünde insbesondere der Informationsfluss mittels einer umfassenden Vernetzung der Einzelsysteme.
Umgesetzt würden nur Projekte, die einen medizinischen oder ressourcensparenden Gewinn versprechen – etwa bei Medikationsprozessen, Behandlungspfaden oder auch der Datenintegration für Forschung und Lehre.
In der Pilotierung befindet sich beispielsweise ein Ende-zu-Ende-verschlüsselter Messengerdienst. Dieser soll den gesicherten Informationsaustausch innerhalb von und zwischen multiprofessionellen Behandlungsteams sowie eine simultane Überführung von Chats in die Patientenakte ermöglichen.
In einem anderen Teilprojekt, „Patient Empowerment“, wird eine Patientenplattform installiert. Sie soll insbesondere schwerkranken Patienten, die von verschiedenen Fachabteilungen am Universitätsklinikum Frankfurt versorgt werden, stärker digital einbinden.
Für das Gesamtprojekt erhielten Schulze und von Wagner kürzlich die renommierte IT-Auszeichnung „CIO des Jahres“ in der Kategorie Public Sector. Es handele sich um „ein holistisches Projekt, welches sich durch eine hohe Prozesskomplexität auszeichnet“, so die Jury.
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