Hochschulen

Hackerangriff: Uniklinik Frankfurt vom Internet getrennt

  • Freitag, 13. Oktober 2023
/picture alliance, epd-bild, Heike Lyding
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Frankfurt am Main – Das Universitätsklinikum Frankfurt ist nach einem versuchten Hackerangriff digital von der Außenwelt abgeschnitten. Das Krankenhaus wurde vor einer Woche aus Sicherheitsgründen vom Internet getrennt.

Es seien jedoch keine Daten verschlüsselt oder ausgelesen worden, es sei bisher auch keine Forderung mut­maßlicher Erpresser bekannt geworden, hieß es.

„Der unmittelbare Schaden mag gering sein“, sagte der Ärztliche Direktor Jürgen Graf. Die grundlegenden IT-Systeme innerhalb der Klinik funktionierten, die Krankenversorgung könne fortgesetzt werden. „Aber die Aus­wirkungen sind trotzdem beträchtlich.“

So könnten Krankenkassenkarten nicht elektronisch eingelesen werden, Terminabsprachen für eingeplante Patienten müssten über das Telefon laufen. Auch Materialbestellungen könnten etwa nicht automatisiert aufgegeben werden.

Krankenhäuser werden immer häufiger Ziel von Cyberattacken. Nach Angaben des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik verzeichnete der Gesundheitssektor von Juni 2021 bis Mai 2022 die höchste Anzahl an Hackerangriffen.

Thomas Friedl vom Fachbereich Gesundheit der Technischen Hochschule Mittelhessen erklärt das mit dem hohen Wert der Daten: „Der Hacker weiß, wenn er hier Erfolg hat, dann wird in aller Regel gezahlt. Denn wenn ich nicht zahle, bekomme ich meine Daten nicht zurück.“

Auch die Sammlung von hochsensiblen Informationen an einem einzigen Ort stellt aus Sicht von Friedl ein erhöhtes Risiko dar. Allerdings hat nach seiner Einschätzung in den vergangenen Jahren auch das Bewusst­sein für IT-Sicherheit im Gesundheitswesen deutlich zugenommen. Das frühzeitige Entdecken der Cyber­attacke im Frankfurter Universitätsklinikum sei ein positives Zeichen für die steigende Wachsamkeit.

dpa

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