Heidelberger Arbeitsgruppe will Immunreaktionen bei Krebserkrankungen sichtbar machen
Heidelberg – Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert eine neue Emmy Noether-Nachwuchsgruppe zum sogenannten Immuno-Imaging am Universitätsklinikum Heidelberg. Das Team um den Neuroradiologen Michael Breckwoldt will mit der Förderung das Verhalten von Immunzellen bei Gliomen mittels bildgebender Methoden sichtbar machen.
Krebstherapien, die das körpereigene Immunsystem für die Bekämpfung der Tumorzellen mobilisieren, gewinnen zunehmend an Bedeutung. Bislang gibt es laut den Wissenschaftlern aber keine etablierte Bildgebungsmethode, die zum Beispiel die Einwanderung von Immunzellen in den Tumor am lebenden Organismus sichtbar machen kann. Die aktuelle Bildgebung, zum Beispiel die Magnetresonanztomografie (MRT), liefert laut den Forschern nur unzureichende Informationen zum Verhalten der Immunzellen während der Therapie. Wichtig sei zum Beispiel zu wissen, ob und welche Zellen sich in der Umgebung des Tumors sammelten oder in das Tumorgewebe einwanderten.
„Diese Informationen sind wichtig, um die Wirkung neuer Therapien besser zu verstehen und während der Behandlungsphase engmaschig und nicht invasiv kontrollieren zu können“, erläutert der Neuroradiologe. Die Arbeitsgruppe will daher neue MRT-Methoden für die Darstellung dieser grundlegenden Prozesse entwickeln und im Rahmen klinischer Studien für die Anwendung am Patienten vorbereiten. Für die Arbeit stehen in den kommenden sechs Jahren insgesamt 1,97 Millionen Euro zur Verfügung.
Die Arbeitsgruppe ist Teil des Sonderforschungsbereichs „Understanding and Targeting Resistance in Glioblastoma – UNITE“ (Sprecher: Wolfgang Wick) und ist eng mit den klinischen Kooperationseinheiten „Neuroimmunologie und Hirntumorimmunologie“ (Leiter: Michael Platten) sowie „Neuroonkologie“ (Leiter: Wolfgang Wick und Frank Winkler) von Deutschem Krebsforschungszentrum und der Neurologischen Universitätsklinik Heidelberg vernetzt.
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