Hepatitis-D: Suche nach Gründen für unterschiedliche Verläufe

Hannover – Das Wissen über die Hepatitis D ist begrenzt – unbekannt ist unter anderem, warum Betroffene sehr unterschiedliche Krankheitsverläufe haben. Dieser Frage widmet sich jetzt ein internationales Forschungsprojekt unter der Leitung von Heiner Wedemeyer, Direktor der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH).
Gemeinsam mit dem Zentrum für Individualisierte Infektionsmedizin (CiiM), einer Einrichtung der MHH und des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung in Braunschweig, will das Forschungsteam eine große multizentrische Kohorte von Hepatitis-D-Patientinnen und -patienten untersuchen, um besser zu verstehen, welche persönlichen Merkmale den Ausgang der Infektion bestimmen.
Die Europäische Union fördert das Projekt namens „Understanding the individual host response against Hepatitis D Virus to develop a personalized approach for the management of hepatitis D“ (D-SOLVE) über vier Jahre mit insgesamt 6,75 Millionen Euro.
Hepatitis D wird durch eine Koinfektion des Hepatitis-B-Virus (HBV) mit dem Hepatitis-D-Virus (HDV) verursacht. Weltweit sind bis zu 20 Millionen Menschen mit HDV infiziert, darunter etwa 250.000 Patientinnen und Patienten in der EU.
„Wir wollen einen neuartigen individualisierten Ansatz für eine Behandlung gegen HDV entwickeln, der klar definiert, welche Patienten besonders schnell behandelt werden müssen, wie lange die Behandlung dauern soll und was mit denen geschieht, die nicht gut auf antivirale Medikamente ansprechen“, erläuterte Wedemeyer.
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