Hepatitis E im Südsudan mit Impfkampagne bekämpft

Juba – Auf den jüngsten Hepatitis-E-Ausbruch im Südsudan hat Ärzte ohne Grenzen mit einer großangelegten Impfkampagne reagiert. Die Krankheit, die hauptsächlich durch verunreinigte Lebensmittel oder Wasser übertragen wird, verursacht auf der Welt jährlich rund 20 Millionen Infektionen und 44.000 Todesfälle.
Die Hepatitis-E-Impfkampagne wurde im März und April 2022 von Ärzte ohne Grenzen in Zusammenarbeit mit dem südsudanesischen Gesundheitsministerium im Binnenflüchtlingslager Bentiu im Bundesstaat Unity durchgeführt.
Rund 25.000 Menschen, darunter auch schwangere Frauen, wurden in zwei Impfdurchläufen geimpft. Ein dritter und letzter Impfdurchlauf ist für Oktober 2022 geplant.
Bei der Impfkampagne kam der einzige verfügbare Hepatitis-E-Impfstoff, Hecolin, zum Einsatz. Er hatte sich in klinischen Studien als hochwirksam erwiesen hat und wird von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) seit 2015 für die Bekämpfung von Ausbrüchen empfohlen.
„Der Kampf gegen Hepatitis E ist langwierig und frustrierend“, sagte Monica Rull, medizinische Direktorin von Ärzte ohne Grenzen. In den vergangenen zwei Jahrzehnten habe die Hilfsorganisation regelmäßig auf Hepatitis-E-Ausbrüche in Vertriebenenlagern reagiert und unter schwierigen Bedingungen versucht, die Krankheit zu bekämpfen.
„Aus der aktuellen Impfkampagne werden wir wertvolle Erkenntnisse ziehen“, so Rull. Diese könnten helfen, Hepatitis E in Zukunft noch besser und effektiver zu bekämpfen.
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