Hochschulen

Hochsicherheitslabor an Ulmer Universitätsmedizin in Betrieb genommen

  • Donnerstag, 18. Januar 2024
Prof. Frank Kirchhoff (links) führt durch das neue S3-Labor. /Elvira Eberhardt, Uni Ulm
Prof. Frank Kirchhoff (links) führt durch das neue S3-Labor. /Elvira Eberhardt, Uni Ulm

Ulm – Die Ulmer Universitätsmedizin hat ein neues Hochsicherheitslabor für die virologische Forschung in Betrieb genommen. Die Wissenschaftler untersuchen dort künftig Krankheitserreger, die auch auf dem Luft­weg übertrag­bar sind.

Nutzen werden die Einrichtung zunächst Forscher des Instituts für Molekulare Virologie am Universitätsklini­kum Ulm sowie Wissenschaftler des Instituts für Virologie.

„Die virologische Forschung an der Uni Ulm gehört seit vielen Jahren zu den stärksten national und interna­tional und trägt stark zu unserer Exzellenz bei“, sagte der Präsident der Universität Ulm, Michael Weber, bei der Übergabefeier des neuen Labors.

Für diese Zwecke sei ein sogenanntes S3-Labor unverzichtbar, betonte er. In dem neuen Labor verhindern zahlreiche Schutzmaßnahmen, dass die luftübertragbaren Krankheitserreger in die Umgebung gelangen können.

Der Zutritt zum Labor wird kontrolliert und erfolgt über eine Schleuse. Innen herrscht Unterdruck. Lüftungs- und Filtersysteme sowie ein sogenannter Autoklav sind im Einsatz. Die Mitarbeiter sind speziell geschult und tragen Schutzkleidung und -brillen sowie Atemschutzmasken.

Das S3-Labor ermögliche Spitzenforschung „mit Ergebnissen, die zum Nutzen der Gesellschaft sind“, sagte der Dekan der Medizinischen Fakultät, Thomas Wirth.

Frank Kirchhoff, der gemeinsam mit Jan Münch das Institut für Molekulare Virologie in Ulm leitet, hatte sich seit dem Beginn der Coronapandemie für den Bau eines weiteren S3-Labors in Ulm starkgemacht.

„Wir wollen die Forschung zu HI- und Coronaviren ausweiten, können jetzt aber auch andere Viren erforschen“, so Kirchhoff. Letztlich sollen die Erkenntnisse genutzt werden, um breit wirksame, antivirale Medikamente zu entwickeln.

Das neue Labor wurde wurde durch das Programm „REACT-EU“ mit rund fünf Millionen Euro unterstützt. Die verbleibenden Kosten von 3,4 Millionen Euro trägt die Medizinische Fakultät der Universität Ulm.

hil

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