Hochschulen

Immer mehr Studierende erhalten Antidepressiva

  • Donnerstag, 13. Juli 2023
/kasto, stockadobecom
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Hamburg – Immer mehr Studierende in Hamburg bekommen Antidepressiva verordnet. Das geht aus dem Gesundheitsreport 2023 der Techniker Krankenkasse (TK) für Hamburg hervor, wie die Techniker Krankenkasse mitteilte.

Demnach ist der Anteil der Studierenden mit einer Antidepressivaverord­nung von 2019 auf 2022 um fast die Hälfte (43,6 Prozent) gestiegen. Während vor der Pandemie noch 3,46 Prozent (2019) ein Antidepressivum ver­schrieben bekamen, waren es 2022 bereits knapp fünf Prozent (4,96 Prozent).

Von den jungen Erwerbstätigen, die nicht studierten, erhielten mit 3,15 Prozent im Jahr 2019 und 3,94 Pro­zent im Jahr 2022 etwas weniger ein Medikament gegen Depressionen. Im Ergebnis bekam 2021 jede bezie­hungsweise jeder zehnte in Hamburg Studierende, der bei der TK versichert ist, die Diagnose Depression.

„Diese Zahlen sind erschreckend. Sie zeigen, dass junge Menschen im Studium offenbar in steigendem Maße psychischen Belastungen ausgesetzt sind – stärker als Menschen im selben Alter, die nicht studieren“, sagte Maren Puttfarcken, Leiterin der TK-Landesvertretung Hamburg.

„Medikamente helfen zwar in vielen Fällen, aber sie können nicht die erste Antwort im Umgang mit Stress und Belastung sein. Eher sollten sich die Rahmenbedingungen an den Hochschulen für Studierende ändern“, meinte Puttfarcken.

Laut einer bundesweiten Befragung des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag der TK fühlen sich Studierende besonders durch Prüfungen (51 Prozent) gestresst.

Hinzu kommen Mehrfachbelastungen durch Studium und nebenbei arbeiten (33 Prozent), Angst vor schlech­ten Noten (28 Prozent) sowie finanzielle Sorgen (23 Prozent).

dpa

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