Hochschulen

Intensivmedizin: Breite Abdeckung mit telemedizinischen Netzwerken in Bayern

  • Mittwoch, 13. Dezember 2023
Mit dem am UKW entwickelten Teleintensivwagen können sich Ärztinnen und Ärzte direkt in die Stationen der Partnerkrankenhäuser schalten. Inzwischen ist das Netzwerk in großen Teilen von Bayern etabliert. /Klinikum Main-Spessart, Franziska Schön
Mit dem am UKW entwickelten Teleintensivwagen können sich Ärztinnen und Ärzte direkt in die Stationen der Partnerkrankenhäuser schalten. Inzwischen ist das Netzwerk in großen Teilen von Bayern etabliert. /Klinikum Main-Spessart, Franziska Schön

Würzburg – Die telemedizinische Vernetzung von Universitätskliniken mit Krankenhäusern aus der Region im Bereich der Intensivmedizin ist in Bayern eine Erfolgsgeschichte. Dieses Fazit zieht das Universitätsklinikum Würzburg (UKW) rund eineinhalb Jahre nach dem Start eines Pilotprojektes. Darin waren anfangs drei Krankenhäuser aus der Würzburger Region eingebunden. Inzwischen ist das Netzwerk laut dem UKW in großen Teilen Bayerns vertreten: Alle bayerischen Unikliniken seien inzwischen mit jeweils mindestens drei weiteren regionalen Krankenhäusern teleintensivmedizinisch vernetzt. An das UKW sind inzwischen sechs Krankenhäuser angebunden.

„Diese Entwicklung zeigt uns: Der Ansatz funktioniert. Das Projekt hilft dabei, Berührungsängste mit der Teleintensivmedizin abzubauen und stellt zudem einen wichtigen Beitrag für die intensivmedizinische Versorgung in ländlichen Regionen dar“, sagte Patrick Meybohm, Direktor der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie am UKW. Dort wird das bayernweite Projekt geleitet.

Ein wichtiger Bestandteil der telemedizinischen Vernetzung ist der sogenannte Teleintensivwagen. Er ist mit verschiedenen Kameras, einem Bildschirm und verschiedenen Videoanwendungen ausgestattet. Das ermöglicht den Ärztinnen und Ärzten der jeweiligen Uniklinik, einen umfassenden Eindruck über den Zustand der Patienten in dem Partnerkrankenhaus live per Videoübertragung zu erhalten. Der Wagen kann in die Patientenzimmer des Partnerkrankenhauses und in die Intensivstationen gefahren werden.

Ein Team der Würzburger Intensivmedizin hat den Wagen zusammen mit dem Servicezentrum Medizininformatik am UKW entwickelt. „Dabei wurden nur handelsübliche Elemente und keine Spezialanfertigungen verwendet. Dadurch können wir eine hohe Verfügbarkeit gewährleisten und die Kosten reduzieren“, erläutert die Projektkoordinatorin Nora Schorscher aus der Intensivmedizin des UKW.

Meybohm begrüßte, dass der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) teleintensivmedizinische Kooperation stärken möchte und dazu die Möglichkeit geschaffen hat, sich als „Zentrum für Intensivmedizin“ aufzustellen. „Das bedeutet: Unikliniken nehmen künftig als intensivmedizinische Kompetenz- und Koordinierungszentren neben der Patientenversorgung besondere Aufgaben wahr“, erläuterte er. Zu den Anforderungen an diese zukünftigen Zentren zähle unter anderem, dass teleintensivmedizinische Visiten in Echtzeit möglich seien. „Genau das haben wir erfolgreich etablieren können“, so Meybohm.

hil

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung