Krebshilfe fördert Forschung an CAR-T-Zell-Therapie in Duisburg-Essen

Duisburg/Essen – Eine Arbeitsgruppe der Medizinischen Fakultät Duisburg-Essen will die Heilungschancen von Patienten verbessern, bei denen ein diffuses großzelliges B-Zell-Lymphom („Diffuse Large B-Cell Lymphoma“, DLBCL) zu schweren Krankheitsverläufen führt.
Die Deutsche Krebshilfe unterstützt das Vorhaben von Christian Reinhardt, Direktor der Klinik für Hämatologie und Stammzelltransplantation am Universitätsklinikum Essen, mit rund einer Million Euro.
Beim DLBCL führt eine Genveränderung in Immunzellen dazu, dass diese sich unkontrolliert vermehren und einen Tumor bilden. Heutzutage können etwa 65 Prozent der DLBCL-Patienten mit Hilfe einer Chemoimmuntherapie geheilt werden.
Wenn diese aber nicht anschlägt oder Betroffene einen Rückfall erleiden, besteht die Option auf eine CAR-T-Zell-Therapie, die genetisch veränderte T-Zellen der Patienten einsetzt. Sie steigert die Heilungschancen der Betroffenen im Vergleich zum bisherigen Standard der Hochdosischemotherapie.
Bei der CAR-T-Zell-Therapie werden zunächst T-Zellen aus dem Blut des Patienten gewonnen und im Labor mit einem spezifischen Antigenrezeptor (CAR) ausgestattet. Dieser dockt an definierte Moleküle auf der Oberfläche von Tumorzellen an. Nachdem die CAR-T-Zellen wieder in den Körper übertragen wurden, vermehren sie sich und bekämpfen den Tumor.
Als „lebendes Arzneimittel“ durchlaufen CAR-T-Zellen also biologische Prozesse wie Wachstum, Ausbreitung und Zelltod. Die Forscherinnen und Forscher wollen untersuchen, welche Gene und Signalwege diese Prozesse beeinflussen, um besser zu verstehen, wann eine CAR-T-Zell-Therapie erfolgreich ist.
Ein weiterer Forschungsansatz sind Kombinationstherapien – das Team um Reinhardt will mit zusätzlichen Medikamenten die therapeutische Wirksamkeit der CAR-T-Zellen erhöhen.
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