Künstliche Intelligenz soll Therapie von Herzinsuffizienz unterstützen

Heidelberg/Mainz – Eine Arbeitsgruppe der Medizinischen Fakultät Heidelberg und der Universitätsmedizin Mainz will mithilfe von künstlicher Intelligenz (KI) die Versorgung von Patienten mit Herzschwäche verbessern. Teil des Projektes ist eine Studie zur Robotik-unterstützten Bewegungstherapie.
Die Wissenschaftler wollen eine KI mit den umfassenden Gesundheitsdaten von mehreren tausend Patienten mit Herzschwäche trainieren, um bisher verborgene Zusammenhänge zu erkennen und in personalisierte Therapieempfehlungen einfließen zu lassen.
„In unserem Projekt geht es dabei konkret um die Frage, welche Betroffenen aufgrund welcher Merkmalskombination voraussichtlich von einer Bewegungstherapie profitieren werden“, sagte Philipp Wild, Leiter der Präventiven Kardiologie und Präventiven Medizin im Zentrum für Kardiologie der Universitätsmedizin Mainz.
Man hoffe, dass der systemmedizinische Ansatz mit vielen molekularen Daten es ermögliche, den Verlauf der Erkrankung und die Mechanismen für den Erfolg einer Therapie besser zu verstehen.
Die Arbeitsgruppe will in der Studie einen Exosuit einsetzen, der von einem Team um Lorenzo Masia, Leiter der Abteilung Biorobotik und Medizintechnik am Institut für Technische Informatik der Universität Heidelberg, konzipiert wurde.
Ähnlich einem Außenskelett werden die Roboterelemente während des Trainings beispielsweise an Armen, Beinen und Rumpf angelegt, übernehmen einen – flexibel einstellbaren – Teil des nötigen Kraftaufwands und steigern so die Mobilität. Das Bewegungsprogramm wird von Teams der sportmedizinischen Abteilungen der beiden Universitätsklinika entwickelt und betreut.
Die Carl-Zeiss-Stiftung (CZS) fördert das Projekt für sechs Jahre mit fünf Millionen Euro.
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