Hochschulen

Länder suchen Lösung nach Panne bei Medizinstudien­platzvergabe

  • Freitag, 2. September 2022
/andrey_orlov, stock.adobe.com
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Berlin – Wegen falsch vergebener Medizinstudienplätze an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main ist die zentrale Webseite für Studienplatzbewerbungen zunächst teilweise gesperrt worden. Auf das Bewerbungs­portal der Seite Hochschulstart.de, die von der Stiftung für Hochschulzulassung betrieben wird, kann voraus­sichtlich erst wieder ab dem kommenden Mittwoch zugegriffen werden.

Wie die Stiftung, die für die bundesweite Vergabe der Studienplätze in Medizin, Tiermedizin, Zahnmedizin und Pharmazie zuständig ist, heute mitteilte, wird das Verfahren für etwa 17.800 Bewerberinnen und Bewer­ber auf Nachrückplätze zunächst ausgesetzt.

Hintergrund ist ein Übermittlungsfehler der Universität in Frankfurt, der weite Kreise zieht. Die Hochschule hatte der Stiftung deutlich mehr Studienplätze gemeldet als sie hat. Die Folge: 251 Bewerber für Medizin und 31 Bewerber für Zahnmedizin erhielten zunächst eine Studienplatzzusage, die – nachdem der Fehler bemerkt worden war – wieder zurückgenommen wurde.

Nun wird nach einer Lösung gesucht, wie die Betroffenen eventuell noch als Nachrücker einen Platz bekom­men könnten, ohne dass andere, die sich ebenfalls als Nachrücker bewerben oder beworben haben, benach­teiligt werden.

Die Kultusministerkonferenz teilte heute mit, die Bundesländer schöpften in einem ge­meinsamen Vorge­hen alle Möglichkeiten aus, um den Betroffenen zu helfen und ein rechtssicheres Vergabe­verfahren zu gewährleis­ten. Man arbeite mit Hochdruck daran, Möglichkeiten zu finden, dass berechtigte Studienwünsche erfüllt würden, sagte Holger Burckhart, Stiftungsratsvorsitzender der Stiftung für Hochschulzulassung.

„Das Vergabeverfahren der Länder und die technischen Abläufe für das Bewerbungsverfahren sind jedoch stark formalisiert und sehr komplex, und es ist zu berücksichtigen, dass alle am Nachrückverfahren Teilneh­men­den ein Recht auf ein faires Verfahren haben.“ Ob wirklich alle 282 Betroffenen einen Studienplatz be­kämen, sei zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht absehbar, hieß es in der Mitteilung auch.

dpa

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