Leipziger Biobank wird weiter ausgebaut
Leipzig – Die Medizinische Fakultät der Universität Leipzig kann ihre „LIFE-Biobank“ mit Unterstützung des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung weiter ausbauen. Wissenschaftler aus allen Forschungseinrichtungen der Universitätsmedizin können nun bis zu zwei Millionen Bioproben für künftige Forschungsaufgaben einlagern.
„LIFE“ ist ein Großforschungsprojekt der Universität Leipzig und steht für „Leipziger Forschungszentrum für Zivilisationserkrankungen“. Es startete im Rahmen der Sächsischen Landesexzellenzinitiative im Jahr 2009. Das Wissenschaftsnetzwerk ist den Ursachen wichtiger Volkskrankheiten auf der Spur.
Im Zentrum der LIFE-Forschung stehen nach eigenen Angaben des Projektes Gefäßerkrankungen und Herzinfarkt, Diabetes mellitus und Adipositas, Depression, Demenz, Entzündungen der Bauchspeicheldrüse, Kopf- und Halstumore sowie Allergien und Stoffwechselstörungen. Im Rahmen von LIFE werden 26.500 Leipziger – Kinder und Erwachsene – klinisch und bioanalytisch untersucht sowie zu ihren persönlichen Lebensbedingungen befragt.
Außerdem bauen die Wissenschaftler im Rahmen der Studie die LIFE-Biodatenbank auf. Im Augenblick sammeln sie dazu pro Tag rund 1.200 Einzelproben von durchschnittlich 30 Studienteilnehmern. Insgesamt sind bislang über eine Millionen Proben bei von minus 80 bis zu minus 150 Grad Celsius eingelagert. Die Proben reichen von Vollblut über Plasma, Urin und Haare bis hin zu Muttermilch.
Durch die europäische Förderung haben die Leipziger Wissenschaftler Lagerkapazitäten für weitere 430.000 Proben geschaffen, wodurch nun Plätze für insgesamt zwei Millionen Bioproben zur Verfügung stehen. Damit zählt LIFE nach eigenen Angaben zu einer der größten unter den 110 Biobanken in Deutschland.
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