Medizinhistoriker untersuchen Patientenproteste nach arzneimittelbedingten Behinderungen

Berlin – Eine Arbeitsgruppe um die Medizinhistorikerin Birgit Nemec von der Charité Unversitätsmedizin Berlin untersucht das Engagement von Patienten mit arzneimittelbedingten Behinderungen sowie den Wandel im Umgang mit Risiken seit der Contergan-Katastrophe.
Der Europäische Wissenschaftsrat (ECR) unterstützt das Projekt mit dem Titel „Beyond Thalidomide – Thaliomide und darüber hinaus: Patientinnen und Patienten als wirkmächtige Akteure für Wandel und Innovation“ in den kommenden fünf Jahren mit rund 1,5 Millionen Euro.
Historische Recherchen, Bibliotheks- und Archivarbeit in Verbindung mit Zeitzeugeninterviews in vielen Ländern der Erde, von Lateinamerika über Afrika bis nach Südostasien, sollen eine Geschichte arzneimittelbedingter Behinderungen aus der Perspektive von Patienten nachzeichnen.
„Wir wollen verstehen, wie diese neuen Akteure in der Zivilgesellschaft und in der Wissenschaft die Vorstellungen von Gesundheit und Krankheit verändert haben“, erklärte Nemec. „Sie haben eine Dringlichkeit geschaffen, mit der wir bis heute konfrontiert sind“, betonte sie.
Das Projekt soll laut der Arbeitsgruppe die bisherige expertenzentrierte Darstellung ergänzen und ein umfassendes Rahmenwerk über die Art und Weise schaffen, wie sich Patienten engagieren.
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