Medizinischer Fakultätentag fordert Qualitätssicherung für Promotionen
Berlin – Der Medizinische Fakultätentag (MFT) hat sich für strukturierte Programme zur Qualitätssicherung medizinischer Promotionen ausgesprochen. „Wie die viel zu große Zahl problematischer Beispiele in der Vergangenheit gezeigt hat, müssen verbindliche Verfahren zur Qualitätssicherung greifen“, sagte der MFT-Präsident Heyo Kroemer. Er betonte, alle medizinischen Fakultäten hätten in den letzten Jahren erhebliche Anstrengungen unternommen, „sodass wir davon ausgehen können, dass die Anzahl von Arbeiten mit minderer Qualität oder mit klaren Verstößen gegen die gute wissenschaftliche Praxis deutlich zurückgehen wird“, so Kroemer.
Wie eine aktuelle Umfrage des MFT zeigt, hat die überwiegende Zahl der medizinischen Fakultäten in Deutschland mittlerweile strukturierte Promotionsprogramme eingerichtet. Allerdings kommen diese meist nur einem Teil der Promovierenden zugute. „Die positiven Erfahrungen, die wir in den letzten Jahren mit den bereits bestehenden strukturierten Promotionsprogrammen machen konnten, bestätigen uns darin, diese nun als die Regel für die Erlangung des Dr. med. und des Dr. med. dent. zu fordern“, erklärte Matthias Frosch aus dem MFT-Präsidium. Diese sollten eine reine Forschungszeit von mindestens neun Monaten und klare Anforderungen zur Auswahl, Betreuung und Bewertung der Promovierenden und ihrer Forschungsarbeiten beinhalten.
Allerdings müsse das Medizinstudium die Grundqualifikationen für die wissenschaftliche Arbeit schon vor der Promotion vermitteln. „Die wissenschaftliche Ausbildung muss im Studium klar verankert sein“, betonte, Kroemer.
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