Millionenförderung für KI und Robotik im Gesundheitswesen

Berlin – Die Europäische Union (EU) fördert ein länderübergreifendes Vorhaben, das Ansätze aus der Künstlichen Intelligenz (KI) und der Robotik im Gesundheitswesen prüfen und schneller zur Marktreife bringen soll.
Die 51 beteiligten Projektpartner aus neun europäischen Ländern erhalten eine Förderung von 60 Millionen Euro, zwei Millionen gehen davon an das Berlin Institute of Health in der Charité (BIH).
Das Projekt „Testing and Experimentation Facility for Health AI and Robotics“ (TEF-Health) wird von Petra Ritter, BIH-Direktorin der Sektion Gehirnsimulation und an der Klinik für Neurologie mit Experimenteller Neurologie der Charité, geleitet.
„Mit TEF-Health wollen wir vor allem neuartige KI-Ansätze in realitätsgetreuen Umgebungen testen“, sagt Ritter. Das gelte für neue Software und für Geräte, die von den intelligenten Programmen gesteuert werden und teilweise direkt am Menschen arbeiten – zum Beispiel Operations- oder Pflegeroboter. „Wir werden evaluieren, wie sich der Marktzugang und die Akzeptanz dieser intelligenten Technologien erleichtern lässt“, so die Wissenschaftlerin.
Geplant ist, dass die Projektpartner neue regulatorische und ethische Anforderungen erarbeiten, darunter standardisierte Testprotokolle und Zertifizierungen sowie einen Verhaltenskodex bei der Anwendung. Zusätzlich müssen die notwendigen technischen und administrativen Verfahren entwickelt und geschaffen werden.
An TEF-Health beteiligen sich daher neben Krankenhäusern, Universitäten und klinischen Forschungseinrichtungen auch staatlich benannte Prüforganisationen wie der TÜV oder die deutsche Physikalisch-Technische Bundesanstalt.
Die neu geschaffenen Werkzeuge sollen künftig der Industrie in Form von gebührenpflichtigen Diensten zur Verfügung stehen. „Eine breite Anwendung dieser umfangreichen Test- und Bewertungswerkzeuge beschleunigt nicht nur den Marktzugang der innovativen KI- und Robotiktechniken, sondern wird am Ende auch das Vertrauen der Bevölkerung in diese neuen Entwicklungen stärken“, ist Ritter überzeugt.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: