Millionenförderung für Mikrogliaforschung

Hamburg – Der Europäische Forschungsrat (ERC) hat vier Wissenschaftlern aus Deutschland, Frankreich und den USA einen ERC Synergy Grant verliehen. Dabei geht es um die Bedeutung der sogenannten Mikroglia im Gehirn.
Das Projekt „Microglia Control of Physiological Brain States (MicroCOPS)“ beruht auf der Annahme, dass die wechselseitige Signalübertragung zwischen Neuronen und Mikroglia für ein gesundes und leistungsfähiges Gehirn entscheidend ist.
„Mikroglia wirken als lokales Immunsystem, schützen das Gehirn vor Infektionen und sorgen generell dafür, dass nichts schiefgeht. Über mögliche zusätzliche Funktionen von Mikroglia gibt es zwar zahlreiche Spekulationen, aber das Wissen über diese Zellen ist noch immer sehr bruchstückhaft“, erläutert Thomas Oertner.
Er ist Direktor des Instituts für Synaptische Physiologie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) und stellvertretender Leiter des Zentrums für Molekulare Neurobiologie (ZMNH) des UKE und einer der vier Preisträger des Grants.
Zusammen mit Anne Schäfer von der Icahn School of Medicine at Mount Sinai in New York, Antoine Triller vom Institut national de la santé et de la recherche médicale (INSERM) in Paris und Nils Brose vom Max-Planck-Institut für Experimentelle Medizin in Göttingen, will er verschiedene Methoden – von Genexpressionsanalysen bis hin zu modernen Bildgebungstechnologien – kombinieren, um die Rolle von Microglia zu untersuchen.
Auf diese Weise hoffen die Wissenschaftler, ein vollständigeres Bild der Funktionsweise des Gehirns zu erhalten.
Die Förderung von grundlagenorientierter Pionierforschung ist eine Aufgabe des ERC. ERC Grants sind aktuell Teil des „Horizont 2020“ genannten EU-Rahmenprogramms, mit dem die Europäische Union die Grundlagenforschung und anwendungsnahe Forschungsfelder finanziert.
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