Modellprojekt für bessere Krebsversorgung in Ostsachsen

Dresden – Das Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden untersucht zusammen mit zahlreichen Partnern, wie sich die Versorgung von Patientinnen und Patienten mit Krebs in ländlichen Regionen auf höchstem Niveau realisieren lässt. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das vom Universitätsklinikum und der Medizinischen Fakultät der Technischen Universität Dresden initiierte Projekt „Mission4Sax“ mit 2,15 Millionen Euro.
„Kooperationen und Partnerschaften sind für die moderne Krankenversorgung unerlässlich. Nur so können wir auch künftig eine bestmögliche Versorgung und Therapie über Fachbereiche sowie regionale Grenzen hinweg für Menschen im ostsächsischen Raum anbieten“, sagte Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand am Uniklinikum Dresden.
In den kommenden drei Jahren soll im Rahmen des Projektes unter anderem ein chirurgisches sogenanntes Indikationstumorboard aufgebaut werden, das allen Patientinnen und Patienten den Zugang zu modernsten technischen Operationsverfahren sowie zu innovativen klinischen Studien sichern soll. Dazu gehört auch die Entwicklung und Etablierung von leitlinienbasierten Patientenpfaden zur Diagnostik und Behandlung von Tumorerkrankungen. Ein weiteres Ziel: der Ausbau eines bereits bestehenden, regionalen Registers für Patientinnen und Patienten mit Pankreas- oder Darmkrebs. Außerdem werden Programme zum Austausch und zur Schulung für medizinisches Personal, aber auch für Patientinnen und Patienten entwickelt.
„Wir befinden uns in der ersten Phase des Projektes, in der es darum geht, Strukturen mithilfe von Pilotpartnern aufzubauen. Das Projekt hat das Potential, ein Modell für weitere Regionen in Deutschland zu werden“, sagte Jürgen Weitz, Klinikdirektor der impulsgebenden Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie des Uniklinikums Dresden.
Für das Modellprojekt konnten die Studienleiterin Johanna Kirchberg, Chirurgin und Leiterin des viszeralonkologischen Zentrums am Universitätsklinikum, und ihr Team bislang fünf Piloteinrichtungen in der Region Ostsachsen gewinnen.
„Ziel ist es, gemeinsam zu entscheiden, welche bestmögliche Behandlung die Betroffenen in welcher Einrichtung bekommen“, erläutert die Expertin. So sei es denkbar, dass eine Chemotherapie wohnortnah erfolge, während die roboterassistierte Operation an einem onkologischen Zentrum durchgeführt werde. „Damit werden tradierte Sektorengrenzen überwunden und uns Medizinerinnen und Medizinern wird die Kommunikation erleichtert“, betont Jens Papke, niedergelassener Internist aus Neustadt/Sachsen.
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