Neue Forschungseinheit in Heidelberg zur künstlichen Intelligenz in Lebenswissenschaften

Heidelberg – Eine neu gegründete Forschungseinheit namens „ELLIS Life Heidelberg“ soll die Forschung zur künstlichen Intelligenz (KI) in der Medizin und anderen Lebenswissenschaften vorantreiben.
Initiatoren sind Wissenschaftler aus dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ), dem Europäischen Laboratorium für Molekularbiologie (EMBL) und der Universität Heidelberg.
Die Einheit ist Teil von ELLIS, dem Europäischen Laboratorium für Lernen und Intelligente Systeme, einem internationalen Verbund von Forschern. Im Augenblick gibt es 28 ELLIS-Standorten in 14 Ländern.
„KI und maschinelles Lernen sind Schlüsseltechnologien und Innovationstreiber für unsere Zukunft“, sagte Theresia Bauer (Grüne), Wissenschaftsministerin von Baden-Württemberg. Die neue Gruppe in Heidelberg sei bereits die dritte ELLIS-Einheit in dem Bundesland, betonte sie.
„Der technische Fortschritt ermöglicht es, in den Lebenswissenschaften und in der Medizin immer detailliertere und größere Datensätze zu erzeugen. Doch aus diesen Daten neues Wissen zu generieren, ist oft ein noch ungelöstes Problem“, erklärten die Heidelberger Wissenschaftler.
Zum Beispiel fehle es regelmäßig an strukturierten Datensätzen, um die Algorithmen zu trainieren. Zudem seien Daten aus der molekularen Diagnostik oft heterogen und die medizinisch wichtigen Signale nur schwer zu entdecken.
ELLIS Life Heidelberg konzentriert sich nach eigenen Angaben auf ein breites Spektrum von Forschungsfragen aus den Lebenswissenschaften, von der Entschlüsselung grundlegender Prinzipien des Lebens bis zu Gesundheitsforschung und Krebsforschung.
„Wir wollen in Heidelberg demonstrieren, welch enormes Potenzial KI und maschinelles Lernen haben, um die großen Herausforderungen der Biomedizin, der Onkologie und der Gesundheitswissenschaften insgesamt besser bewältigen zu können“, erklärte Oliver Stegle vom DKFZ, Co-Direktor und Sprecher der neuen Einheit.
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