Hochschulen

Neue Handlungs­empfehlungen für nicht invasive Hirnstimulation

  • Dienstag, 11. Juli 2023
/Alexandru, stock.adobe.com
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Stuttgart – Nicht invasive Hirnstimulationsmethoden, die mit elektrischer oder magnetischer Energie die Hirnaktivität beeinflussen, könnten ein weiterer Ansatz für die Behandlung psychischer und neurologischer Erkrankungen sein.

Das „Center for Responsible Research and Innovation (CeRRi)“ des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO hat daher zusammen mit dem Universitätsklinikum Göttingen und internationalen Partnern Handlungsempfehlungen für die Entwicklung und Implementierung der „Non-Invasive Brain Stimulation (NIBS)“ erarbeitet.

Bei der NIBS werden elektromagnetische oder elektrische Ströme verwendet, um bestimmte Regionen des Gehirns zu stimulieren. Die NIBS umfasst eine Reihe verschiedener Techniken, darunter die transkranielle Magnetstimulation (TMS) und die transkranielle Gleichstromstimulation (tDCS).

Die Partner wollen das „Whitepaper“ als Fahrplan verstanden wissen, wie die Zukunft der nicht-invasiven Hirnstimulation gestaltet werden sollte. Ausgangspunkt für die Empfehlungen sind die Bedarfe und Befürch­tungen unterschiedlicher Nutzergruppen, die sich in interdisziplinären Workshops ausgetauscht haben: Pa­tienten, Studierende der Medizin, Fachkräfte aus Psychologie und Neurowissenschaften, Behandler, Vertreter aus der Industrie, Rechtsexperten und andere.

„Im partizipativen Prozess kamen viele Dinge zur Sprache, die sonst häufig übersehen werden wie die Ergo­nomie eines Behandlungssettings oder der mangelnde Zugang zu seriösen Informationen“, sagte der Projekt­leiter Moritz Julian Maier. Wichtige Themen sind der Einsatz von NIBS in der Praxis und zu Hause. die Ausbildung zur Anwendung der Techniken und Versicherungsfragen.

„Um mehr und schneller Innovationen im Bereich der nicht-invasiven Hirnstimulation hervorzubringen, müssen neuartige Kooperationsformen zwischen Wissenschaft und Industrie gezielt gefördert und ein rechtlicher Rahmen geschaffen werden, der den Akteuren Sicherheit für ihre Forschung gibt“, forderte Katharina Hölzle, Institutsleiterin des Fraunhofer IAO. Dafür seien auch länderübergreifend einheitliche Gesetzesregelungen nötig.

hil

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