Hochschulen

Neue Therapien für Neugeborene mit Hirnschädigung nach Sauerstoffmangel in Arbeit

  • Donnerstag, 6. Januar 2022
Hemmen Sabir, Oberarzt der Neonatologie und Kinderintensivmedizin am UKB. /J. F. Saba, UKB
Hemmen Sabir, Oberarzt der Neonatologie und Kinderintensivmedizin am UKB. /J. F. Saba, UKB

Bonn – Das Universitätsklinikum Bonn (UKB) erhält zwei Millionen Dollar von der Bill & Melinda Gates Foundation für die Forschung an neuen Therapien für Neugeborene mit Hirnschädigung nach Sauer­stoff­mangel.

Eine Arbeitsgruppe um Hemmen Sabir, Oberarzt der Neonatologie und Kinderintensiv­medizin am UKB, will damit die bisher übliche „Kühlungstherapie“ durch zielführendere Behandlungs­möglichkeiten erset­zen.

„Dramatisch ist, dass gesunde Neugeborene mit eigentlich normaler Lebenserwartung durch den plötz­lichen, unerwarteten Sauerstoffmangel oft irreversible Hirnschäden erleiden. Vor allem in Entwick­lungs­ländern ist das ein großes Problem“, so Sabir.

Seit mehr als zehn Jahren existiere mit der Hypothermie zwar eine Therapie, diese helfe aber nur bei 50 bis 60 Prozent aller betroffenen Neugeborenen.

Bereits vor zwei Jahren hat Sabir für seine Forschung nach alternativen Therapien eine Förderung von 1,1 Millionen US Dollar von der Bill & Melinda Gates Foundation erhalten. 25 neuroprotektive Therapien hat er seitdem zusammen mit seiner Forschungsgruppe am Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) im Kleintiermodell bei Ratten untersucht und verglichen.

„Wir haben mittlerweile die sechs besten alternativen Therapiemöglichkeiten herausfiltern können, die alle besser wirken, als die bisher angewandte Hypothermie. Mit der neuen Förderung hoffen wir nun, ans Ziel zu kommen und die Endauswahl in die Phase der klinischen Studie zu bringen“, erläutert der Wissenschaftler.

hil

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