Neuer Sonderforschungsbereich „Kognition der Interaktion“ in Göttingen

Göttingen – Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert einen neuen Sonderforschungsbereich (SFB) „Kognition der Interaktion“ der Universität Göttingen und ihrer Partner. Es stehen in den kommenden vier Jahren dafür rund 12,5 Millionen Euro zur Verfügung.
Arbeitsgruppen aus den Neurowissenschaften, der Verhaltens- und Kognitionsbiologie, der Psychologie und den Datenwissenschaften wollen in dem SFB die besonderen Anforderungen untersuchen, die soziale Interaktionen an kognitive Fähigkeiten und damit an die Leistungen des Gehirns stellen. Sprecher des neuen SFB ist Alexander Gail vom Georg-Elias-Müller-Institut für Psychologie der Universität Göttingen.
Neben der Universität sind das Deutsche Primatenzentrum – Leibniz-Institut für Primatenforschung, das European Neuroscience Institute Göttingen, das Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation, die Gesellschaft für wissenschaftliche Datenverarbeitung Göttingen, das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf und das Weizmann Institute of Science in Rehovot, Israel, beteiligt.
„Auch wenn wir gemeinsam ein Ziel verfolgen, müssen wir Absichten, soziale Signale, Emotionen und Bedürfnisse der Beteiligten berücksichtigen“, erklärt die SFB-Vizesprecherin Annekathrin Schacht vom Georg-Elias-Müller-Institut für Psychologie. Das sei keine selbstverständliche Fähigkeit und gelinge nicht allen gleich gut.
Soziale Signale zu interpretieren und ein Verständnis für die Perspektive anderer zu entwickeln, müssten Kinder zum Beispiel erst erlernen, um sich in der Welt zurechtzufinden.
Im SFB sollen Psychologen, Verhaltens- und Neurowissenschaftler sehr eng mit Daten- und Computerwissenschaftlern zusammenarbeiten.
„Wir wollen Verhaltens- und neurowissenschaftliche Daten in bisher nicht gekanntem Maß zusammenzubringen, um zu verstehen, wie unser Gehirn uns hilft, zukünftiges Verhalten anderer korrekt vorherzusagen“, so Gail.
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