Neuer Sonderforschungsbereich zur Kontrolle bei Suchterkrankungen

Berlin/ Dresden – Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert einen neuen Transregiosonderforschungsbereich (SFB) „Verlust und Wiedererlangung der Kontrolle bei Suchterkrankungen“.
Dresdner Wissenschaftler der Fakultät Psychologie, der Medizinischen Fakultät und des Universitätsklinikums beteiligen sich daran zusammen mit Arbeitsgruppen aus der Charité Berlin und dem Zentralinstitut für seelische Gesundheit (ZI) in Mannheim. Sprecher des SFB ist in der zweiten Förderperiode Rainer Spanagel vom ZI.
„Die Faktoren und Mechanismen, die dazu beitragen, die Kontrolle über die Einnahme von Rauschmitteln zu verlieren und wiederzugewinnen, sind weitgehend unbekannt“, hieß es aus dem Forschungskonsortium. Ein besseres Verständnis dieser Faktoren und Mechanismen sei aber entscheidend, um Menschen mit Suchterkrankungen besser behandeln zu können.
Ein Schwerpunkt der kommenden Arbeit soll in der Entwicklung und Erprobung von Interventionen liegen, die gezielt auf die zugrunde liegenden Mechanismen abzielen, um die Kontrolle über den Substanzkonsum zurückzugewinnen, erläutert Michael Smolka, stellvertretender Sprecher des SFB und Leiter des Forschungsbereiches systemische Neurowissenschaften in der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie in Dresden.
Die Arbeitsgruppen setzen bei ihrer Arbeit unter anderem auf mobile Gesundheitstools, zum Beispiel Smartphones mit den entsprechenden Apps. Damit wollen sie kognitive und emotionale Zustände, Substanzkonsum und Umweltfaktoren im Alltag erfassen. „Auf dieser Basis könnten Risikosituationen erkannt und die Betroffenen gewarnt werden“, so die Wissenschaftler.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: