Hochschulen

Neues Childhood-Haus Hamburg eröffnet

  • Mittwoch, 8. Dezember 2021
Astrid Helling-Bakki (r-l), Geschäftsführerin der World Childhood Foundation Deutschland, Benjamin Ondruschka, Direktor des Instituts für Rechtsmedizin des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE), Melanie Leonhard, (SPD), Senatorin für Arbeit, Soziales, Familie und Integration in Hamburg, und Anna Gallina (Bündnis 90/Die Grünen), Justizsenatorin in Hamburg, bei der Eröffnung des Childhood-Hauses Hamburg. /picture alliance, Christian Charisius
Astrid Helling-Bakki (r-l), Geschäftsführerin der World Childhood Foundation Deutschland, Benjamin Ondruschka, Direktor des Instituts für Rechtsmedizin des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE), Melanie Leonhard, (SPD), Senatorin für Arbeit, Soziales, Familie und Integration in Hamburg, und Anna Gallina (Grüne), Justizsenatorin in Hamburg, bei der Eröffnung des Childhood-Hauses Hamburg. /picture alliance, Christian Charisius

Hamburg – Das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) hat zusammen mit dem Hamburger Senat und der World Childhood Foundation Deutschland ein Childhood-Haus eröffnet. Kinder und Jugendlichen werden in der interdisziplinären Einrichtung gemeinsam von Medizinern, Psy­cho­logen sowie Fachkräften aus Kinderschutz, Jugendhilfe, Gericht und Polizei betreut.

„Das Childhood-Haus Hamburg ist ein geschützter, kindgerechter Ort, in dem alle erforderlichen rechts­medizinischen Untersuchungen und alle erforderlichen Vernehmungen und Anhörungen von Kindern stattfinden können, die Opfer oder Zeuge von Sexualstraftaten, Gewalt oder Vernachlässigung geworden sind“, erläuterte Hamburgs Justizsenatorin Anna Galina (Grüne).

Dadurch, dass die betroffenen Kinder dafür nur einen Ort aufsuchen müssten, reduziere man die Belas­tung der Kinder so weit wie möglich. Durch das Childhood-Haus Hamburg wolle man auch eine noch stärkere und schnellere Vernetzung und Abstimmung aller an den Verfahren beteiligten Stellen errei­chen.

„Kinderschutz ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, bei der wir alle gefordert sind, noch viel genauer hinzusehen, zuzuhören und nachzufragen, denn Gewalt und Missbrauch gegen Kinder und Jugendliche ist ein Thema, das uns alle angeht“, ergänzte Hamburgs Familiensenatorin Melanie Leonhard (SPD).

Sich damit auseinanderzusetzen, was das für Betroffene bedeute, vor welchen Herausforderungen diese stünden und was die Gesellschaft tun könne, um die Situation zu verbessern, sei einer der „Leitgedanken für den Aufbau des Childhood-Hauses“ gewesen.

Das Childhood-Haus Hamburg soll eine zentrale Anlaufstelle für von Gewalt oder Missbrauch betroffene Kinder und Jugendliche in Hamburg sein. Die Einrichtung bietet Kindern und Jugendlichen im Verdachts­fall oder erklärten Fall von Misshandlungen, sexualisierter Gewalt oder Vernachlässigung einen Schutz­raum, in dem sie gebündelt und kindgerecht untersucht, befragt und beraten werden sollen. Dabei über­nimmt eine sozialpädagogische Fachkraft die Koordination aller beteiligten Professionen und ist als erste Ansprechperson für das Kind da.

Darüber hinaus gibt es im Childhood-Haus Hamburg die Möglichkeit, in Fällen, in denen ein Ermittlungs­verfahren läuft, alle notwendigen Befragungen durch Mitarbeitende der Polizei oder Justiz kindgerecht durchzuführen, diese audiovisuell aufzuzeichnen und ins Gericht zu übertragen.

Träger des Childhood-Hauses Hamburg ist das UKE. Die Einrichtung befindet sich nicht auf dem Klinik­gelände in Hamburg-Eppendorf, sondern im Stadtteil Hoheluft-Ost. Bislang wurden Kinder und Jugend­liche mit Gewalterfahrung im vom Institut für Rechtsmedizin des UKE betriebenen Kinderkompetenz­zentrum (Kinder-Kompt) untersucht, das im neuen Childhood-Haus aufgeht.

hil

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