Neues EU-Forschungsprojekt für bessere Krebstherapien bei jungen Menschen

Dresden – Pro Jahr erkranken in Europa etwa 150.000 Jugendliche und junge Erwachsene im Alter zwischen 15 und 39 Jahren an Krebs. Ein internationales Forschungsteam untersucht jetzt unter Leitung der Technischen Universität (TU) Dresden welche Ansätze in der Strahlentherapie die Behandlungsergebnisse verbessern und das Auftreten von Sekundärtumoren verhindern könnten.
Für das Forschungsprojekt „KAYAC+ – Knowledge on Adolescents and Young Adults with Cancer“ erhält das Konsortium in den kommenden vier Jahren eine Million Euro von der Europäischen Partnerschaft für Strahlenschutzforschung (PIANOFORTE). Das Sächsische Wissenschaftsministerium unterstützt den Dresdner Standort zusätzlich mit 100.000 Euro.
Die häufigsten bösartigen Krebserkrankungen bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen betreffen die weibliche Brust, die Schilddrüse, Hoden, das zentrale Nervensystem, Knochen oder Weichgewebe und Lymphdrüsen. Trotz intensiver multimodaler Therapie ist das onkologische Behandlungsergebnis bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen laut dem Projektteam schlechter als bei Kindern oder Erwachsenen über 40 Jahren.
Die Ursachen dafür sind bislang unbekannt – Therapietreue, genetische Tumoreigenschaften, hormonelle Faktoren, aber auch durch die Behandlung entstehende sekundäre Tumorerkrankungen werden als Faktoren genannt.
„Im Rahmen des über PIANOFORTE geförderten Projekts wollen wir uns nun gezielt mit verschiedenen wissenschaftlichen Fragen der Photonen- und Partikeltherapie bei Krebserkrankungen im Jugendalter befassen“, erläutert Esther Troost, Dekanin der Medizinischen Fakultät der TU Dresden und Direktorin der Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie am Universitätsklinikum Dresden. Sie ist auch Leiterin der Abteilung für Bildgeführte Radioonkologie am Institut für Radioonkologie – OncoRay.
Neben dem Dresdener Zentrum nehmen Zentren aus den Niederlanden, Finnland, Italien, Polen, Frankreich, Belgien und Dänemark an dem Projekt teil.
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