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Neues Forschungsnetzwerk zu Rolle des Darmmikrobioms bei Krebs

  • Freitag, 1. November 2024
/MohammedElAmine, stock.adobe.com
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Jena – Ein neues internationales Forschungsnetzwerk „MiCCrobioTAckle“ soll die Rolle des Darmmikrobioms bei Tumorkachexie untersuchen und neue Behandlungsansätze entwickeln. Gianni Panagiotou vom Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie – Hans-Knöll-Institut (Leibniz-HKI) koordiniert das Konsortium.

Die Tumorkachexie ist ein schwerwiegendes Syndrom vieler Krebspatienten, welche nicht nur signifikant an Muskelmasse und Körpergewicht, sondern auch erheblich an Lebensqualität und Lebenserwartung verlieren.

Die genauen Mechanismen der Kachexie sind laut Netzwerk bisher noch weitgehend unbekannt, allerdings scheint das Darmmikrobiom eine zentrale Rolle zu spielen, da es Entzündungen auslösen, die Nährstoffauf­nah­me und den Energiestoffwechsel beeinträchtigen und so den Muskelabbau fördern kann.

In dem Netzwerk sollen die komplexen Wechselwirkungen von Darmmikrobiom und dem menschlichen Körper untersucht werden, um Möglichkeiten zu finden, den Muskelabbau zu verlangsamen.

Das vierjährige Projekt vereint 24 wissenschaftliche und industrielle Partner aus zwölf Ländern und hat ein Budget von über drei Millionen Euro. Unter anderem werden Promovierende europaweit zusammenarbeiten, um neue Erkenntnisse über den Zusammenhang von Darmmikrobiom und Tumorkachexie zu gewinnen.

Akademische Partner aus Deutschland, Dänemark, Irland, Ungarn und den Niederlanden sowie das Amster­damer Biotech-Unternehmen Caelus Pharmaceuticals unterstützen das Forschungsnetzwerk.

Die Hoffnung ist, die Erkenntnisse aus der tumorassoziierten Kachexie in der Zukunft auch auf andere meta­bolische Erkrankungen wie Diabetes oder Adipositas übertragen zu können.

„MiCCrobioTAckle“ wird im Rahmen der „Marie Skłodowska-Curie Actions“ (MSCA) der Europäischen Union (EU) gefördert. Dies ist Teil des Forschungs- und Innovationsförderprogramms Horizont Europa.

hil

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