Hochschulen

Neues Zentrum für Antibiotikaforschung nimmt Arbeit auf

  • Dienstag, 16. Mai 2023
/luchschenF, stock.adobe.com
/luchschenF, stock.adobe.com

Bochum – Nach dreijähriger Planungs- und Aufbauzeit hat in Bochum das neue „Center für systembasierte Antibiotikaforschung“ (CESAR) eröffnet.

Hintergrund ist, dass Infektionskrankheiten laut Ruhr Universität Bochum in den Industriestaaten wieder die dritthäufigste Todesursache sind – insbesondere, weil immer mehr Keime gegen vorhandene Antibio­tika resistent sind.

„Wir müssen dringend neue antibiotische Wirkstoffe finden – und wir sind sicher, dass es sie gibt“, sagte Julia Bandow, Leiterin des CESAR.

Die Forschungsgruppen wollen als Ausgangspunkt für die systematische Suche nach neuen Wirkstoffen wiederum Bakterien nutzen – denn sie konkurrieren in ihren Lebensräumen untereinander um Ressourcen und schütten Stoffe aus, um sich gegenseitig zu bekämpfen.

Ein Bakterium kann mitunter bis zu 1.000 Substanzen abgeben, deren Wirkung auf andere Organismen zu­meist unbekannt ist. Diese Stoffe will das CESAR-Team mithilfe von Techniken wie der Flüssigkeitschroma­tografie-gekoppelten Massenspektrometrie aufspüren, um sie aufzureinigen und ihre Wirkung auf bakte­rielle Krankheitserreger zu charakterisieren.

„Was das Zentrum so einzigartig macht, ist, dass wir uns nicht von Anfang an nur auf einzelne Substanzen konzentrieren, sondern untersuchen, was eine Bakterienkultur als Ganzes produziert“, erläuterte Bandow den systembasierten Ansatz.

Der Aufbau von CESAR wurde vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung und dem Land Nord­rhein-Westfalen mit rund vier Millionen Euro gefördert.

hil

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung