Neues Zentrum für kinderspezifische Arzneimittelstudien in Heidelberg

Heidelberg – Das Universitätsklinikum Heidelberg (UKHD) hat ein neues Zentrum für kinderspezifische Arzneimittelstudien gegründet. Das Pädiatrische Klinisch-Pharmakologische Studienzentrum (paedKliPS) soll Arzneimitteltherapien bei Kindern und Jugendlichen sicherer machen.
Hintergrund ist, dass viele Medikamente bei Kindern ausschließlich auf Basis von Daten bei Erwachsenen angewendet und dosiert werden, weil Arzneimittelstudien für diese Patientengruppe bislang in vielen Anwendungsbereichen fehlen.
Die Dietmar Hopp Stiftung finanziert den Aufbau und die Weiterentwicklung von paedKliPS insgesamt vier Jahre lang mit 810.000 Euro. Gleichzeitig fördert die Stiftung zwei klinische Forschungsprojekte des paedKliPS – zur Herstellung von individuellen und altersgerechten Dosierungen sowie zur Identifizierung von Biomarkern – mit insgesamt 2,1 Millionen Euro.
„Die dürftige Studienlage zur Medikamentenwirkung bei Kindern und Jugendlichen ist nicht akzeptabel. Sie wie kleine Erwachsene zu behandeln, ignoriert die Besonderheiten des sich entwickelnden Organismus und kann zu Fehldosierungen und Nebenwirkungen führen“, erläuterte Georg Hoffmann, geschäftsführender Ärztlicher Direktor des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin am UKHD und einer der paedKliPS-Gründer.
Die Abteilung Klinische Pharmakologie und Pharmakoepidemiologie des UKHD steuert Expertise auf dem Gebiet der Erstanwendung von Medikamenten in frühen klinischen Studien bei. „paedKliPS stellt ein in dieser Konstellation außergewöhnliches Leuchtturmprojekt in Deutschland auf dem Weg zu sicheren und innovativen Therapien für Kinder und Jugendliche dar“, erläutert Walter Haefeli, Ärztlicher Direktor der Abteilung.
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