Onkologen untersuchen Zusammenhang zwischen Atomkraftwerken und Leukämierisiko bei Kindern

Düsseldorf – Haben Kinder, die in der Nähe eines Atomkraftwerkes aufwachsen, ein höhere Risiko, an Leukämie zu erkranken? Das Bundesamt für Strahlenschutz unterstützt jetzt mit mehr als 850.000 Euro eine Studie an der Düsseldorfer Klinik für Kinder-Onkologie, -Hämatologie und Klinischer Immunologie, die dieser Frage nachgeht.
Das Amt untersteht organisatorisch dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit und wurde im Zuge der Tschernobyl-Katastrophe 1986 gegründet. Es bündelt die Kompetenzen und Forschungen zu den biologischen Effekten von ionisierender und nichtionisierender Strahlung.
Leukämien im Kindesalter entstehen durch ein komplexes Wechselspiel von genetischer Veranlagung und Umweltfaktoren. Die Wissenschaftler wollen nun den Einfluss von sehr niedrig dosierter Strahlung auf die Leukämieentwicklung im gesunden, allerdings mit einer genetischen Leukämieprädisposition vorbelasteten Organismus, untersuchen.
In einem neuen gentechnisch hergestellten Tiermodell, das bereits die häufigste genetische Prädisposition für eine Leukämie im Kindesalter vorweist, soll der Effekt von Niedrigdosisstrahlung auf diese Tiere überprüft werden.
Das Projekt wird gemeinsam mit der Arbeitsgruppe von Isidro Sánchez García vom Krebsforschungsinstitut der Universität in Salamanca (CSIC/University of Salamanca), Spanien, und Julia Hauer von der Technischen Universität Dresden in der Düsseldorfer Arbeitsgruppe von Ute Fischer durchgeführt.
Die Studie soll auch dazu beitragen, das Strahlenrisiko bei diagnostischen Maßnahmen wie der Computertomografie oder von Röntgenaufnahmen zu verbessern, hieß es aus Düsseldorf.
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