Patientenlotsen sollen Notaufnahme unterstützen

Göttingen – In der Notaufnahme der Universitätsmedizin Göttingen (UMG), der Charité - Universitätsmedizin Berlin und der Uniklinik Mannheim sollen Notaufnahmelotsen älteren Patienten mit beginnender Demenz unterstützen. Die Hirnliga fördert das Projekt mit 30.000 Euro pro Standort.
In einer Pilotstudie von Mai bis Oktober 2019 in der Zentralen Notaufnahme am Campus Benjamin Franklin der Charité hatte sich ein positiver Effekt von ehrenamtlich Tätigen und speziell geschulten Begleitern bei der Betreuung älterer Notfallpatienten mit Demenz im Anfangsstadium in Notaufnahmen gezeigt.
Während der sechsmonatigen Studie begleiteten neun Notaufnahmelotsen 112 Patienten. Das neue Projekt baut auf diese Pilotstudie auf.
„Die Effektivität der Einsätze wird durch die Notaufnahmelosten selbst sowie durch die Patienten, deren Angehörige und des medizinischen Personals wissenschaftlich begleitet und bewertet“, sagte Sabine Blaschke, ärztliche Leiterin der Zentralen Notaufnahme der UMG.
„Zugleich strebt das Projekt eine verbesserte Sensibilisierung des medizinischen Personals im Umgang mit den älteren Menschen sowie eine Entlastung, vor allem des Pflegepersonals, an“, ergänzte Christine von Arnim, Direktorin der Klinik für Geriatrie der UMG.
Die Notaufnahmelotsen sollen den älteren Menschen bei der Orientierung in der neuen Umgebung helfen, sie zu Untersuchungen und zum Toilettengang begleiten sowie das medizinische Personal unterstützen.
Die Lotsen kümmern sich um das Wohlergehen der Patienten, indem sie Getränke anreichen, Nahrung mundgerecht zubereiten oder für Ablenkung sorgen, etwa durch Vorlesen, Spiele oder Spaziergänge. Die Tätigkeiten werden vor Ort mit den Patienten und der betreuenden Pflegekraft individuell abgestimmt.
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