Projekt für verbesserte Früherkennung von Alzheimer erhält Fördermittel

Köln – Das Projekt „VERF-AK – Verbesserung der Früherkennung der Alzheimer-Krankheit durch gestufte Diagnostik” erhält vom Innovationsfonds eine Förderung von 3,4 Millionen Euro für die nächsten drei Jahre.
Ziel ist die Optimierung der Diagnostik der frühen Alzheimer-Krankheit durch einen gestuften Prozess zwischen Hausarztpraxen und Gedächtnisambulanz. Die Projektleitung liegt bei Frank Jessen, Direktor der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Uniklinik Köln.
Jährlich erkranken in Deutschland etwa 440.000 Menschen neu an der Alzheimer-Krankheit. Eine zeitgerechte Diagnostik und der frühe Beginn einer Therapie sind entscheidend für den Verlauf der Krankheit – insbesondere im Hinblick auf die erwartete Zulassung kausaler Therapien für die Alzheimer-Krankheit, welche eine biomarkerbasierte Diagnose im Stadium der frühen Alzheimer-Krankheit erfordern.
Besonders Hausärztinnen und -ärzte stehen daher oft vor der Herausforderung, eine frühe Alzheimer-Diagnose zu stellen, obwohl die Symptome in den Anfangsstadien unspezifisch und schwer einzuordnen sind. Spezialisierte Diagnostikzentren wie das Zentrum für Gedächtnisstörungen der Uniklinik Köln sind in ihrer Kapazität begrenzt, was zu langen Wartezeiten führt.
Das Projekt VERF-AK zielt darauf ab, diese Versorgungsprobleme durch eine gestufte Diagnostik zwischen Hausarztpraxen und spezialisierten Diagnostikzentren standardisiert anzugehen. Das Forschungsteam will dies in Köln und Göttingen evaluieren. Das Ziel ist eine frühzeitige und präzise Zuweisung zu Diagnostikzentren, eine schnelle Unterstützung von Hausärzten und eine Vermeidung von Überdiagnostik.
An dem Projekt beteiligen sich neben der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Uniklinik Köln auch das Institut für Allgemeinmedizin der Uniklinik Köln und der Medizinischen Fakultät der Universität zu Köln, die Universitätsmedizin Göttingen, die Universität Leipzig, die Barmer Ersatzkasse, Betriebskrankenkassen, die Deutsche Alzheimer Gesellschaft sowie die Berufsverbände der Neurologen und Psychiater.
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