Hochschulen

Psychologiestudium: Frauenanteil bei mehr als 75 Prozent

  • Mittwoch, 28. September 2022

Gütersloh – Im vergangenen Wintersemester 2021/2022 haben erstmals mehr Frauen an deutschen Universi­täten studiert als Männer. Frauen hatten einen Anteil von 50,2 Prozent, wie eine heute veröffentlichte Aus­wertung des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) in Gütersloh ergab. In den vergangenen Jahrzehnten stieg der Frauenanteil demnach stetig an – 1998/1999 hatte er noch bei 44,5 Prozent gelegen.

Im Ländervergleich hat Thüringen mit 59,5 Prozent den höchsten Frauenanteil an den Hochschulen. Das sei jedoch auf die private internationale Hochschule IU mit Hauptsitz in Erfurt zurückzuführen, die mit rund 65 Prozent einen hohen weiblichen Anteil habe.

Auf ganz Deutschland gerechnet dominieren die weiblichen Erstsemester die Studienanfänger seit 2016. Auch bei den Abschlussprüfungen sind Absolventinnen mit 52,9 Prozent in der Mehrheit. Fächer wie Ger­ma­nistik, Erziehungswissenschaft, soziale Arbeit und Psychologie haben Frauenanteile von mehr als 75 Prozent.

Diese Ergebnisse decken sich laut CHE mit internationalen Trends. Einer Auswertung des internationalen Hochschulrankings U-Multirank von mehr als 2.200 Fachbereichen zufolge haben Frauen in Bachelorstudien­gängen einen Anteil von 53,6 Prozent, in Masterstudiengängen von 54,1 Prozent. Anteile von je über 80 Pro­zent wiesen die Fächer Pflegewissenschaft, Erziehungswissenschaft und soziale Arbeit auf.

Dennoch gibt es laut CHE international nach wie vor eine „gläserne Decke“ bei Führungspositionen. Während der Frauenanteil bei Doktoranden und akademischen Mitarbeitern noch ausgeglichen sei, sinke er bei Pro­fessuren und Hochschulleitungen auf 29 beziehungsweise 20 Prozent. Eine ähnliche Situation gebe es auch in Deutschland.

afp

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