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Saarländische Infektionsmediziner bauen Diagnostiklabore mit Kliniken in Afrika und Indonesien

  • Donnerstag, 20. Juni 2024
/angellodeco, stock.adobe.com
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Saarbrücken/Bad Homburg – Eine Arbeitsgruppe um Sören Becker, Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene am Universitätsklinikum des Saarlandes, baut mit Klinikpartnern in Afrika und Indonesien neue Diagnostiklabore auf. Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) fördert die Arbeit im Rahmen des Programms „Klinikpartnerschaften – Partner stärken Gesundheit“.

Infektionskrankheiten fordern in ärmeren Ländern oft zahlreiche Opfer. Dies liegt laut der Gruppe nicht nur an fehlenden Medikamenten. „Ursache sind oft vielmehr die fehlenden Diagnosemöglichkeiten. Es gibt keine Labore, die vor Ort schnell und zuverlässig testen, um welchen Erreger es sich handelt“, erläutert Becker. Die Folge sei, dass Ärztinnen und Ärzte oft notgedrungen auf Verdacht hin Breitbandantibiotika einsetzten, die aber oft nicht wirken könnten. „Das ist nicht nur für die Kranken fatal, die keine Hilfe bekommen, es befeuert auch Antibiotikaresistenzen“, so der Experte für Infektionskrankheiten.

Becker und seine Arbeitsgruppe bauen daher in betroffenen Ländern mithilfe von Klinikpartnerschaften und Kooperationen Diagnostiklabore auf. Sie schulen die dortigen Ärztinnen und Ärzte und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter darin, Erregern wie Bakterien, Viren oder Würmern schnell auf die Spur zu kommen.

„Es geht hierbei nicht um teure Maschinen und aufwändige PCR-Tests, sondern um das richtige Know-how und die passende, schnell verfügbare Ausrüstung für die Routine-Infektionsdiagnostik“, so Becker. Dies seien zumeist Petrischalen mit einem Nährmedium, auf dem Bakterienkolonien kultiviert werden, und Mikroskope, um die Proben mikrobiologisch auszuwerten.

Entsprechende Diagnostiklabore entstehen so in Guinea-Bissau, in Lesotho, in Indonesien und auf Madagaskar.

hil

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