Streit um Rolle der Allgemeinmedizin im Studium

Berlin – Die Rolle der Allgemeinmedizin im Studium zu stärken hat die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM) gefordert: Mit einem vom Präsidium sowie der Sektion Studium und Hochschule entwickelten Positionspapier erklärt die Fachgesellschaft, dass alle Studierenden von einer Ausbildung in allgemeinmedizinischen Lehrpraxen profitieren würden. Als Ideallösung sieht die wissenschaftliche Fachgesellschaft der deutschen Hausärzte ein Allgemeinmedizin-Quartal im praktischen Jahr (PJ) an.
Eine entsprechende Änderung der Approbationsordnung hatte der Bundesrat im Mai 2012 nach Protesten der Studierenden abgelehnt. „Die DEGAM ist aber nach wie vor davon überzeugt, dass aufgrund des zukünftig hohen Bedarfs an Hausärzten dieses Fach integraler Bestandteil des Medizinstudiums und der abschließenden Staatsexamensprüfung sein sollte“, hieß es aus der Fachgesellschaft. Sie erneut daher ihren Vorschlag, das PJ künftig in vier Quartale zu gliedern.
Kritik an dem Vorstoß kommt von den Medizinstudierenden: „Wir lehnen eine Verpflichtung über die bisherigen PJ-Pflichtabschnitte hinaus auch weiterhin ab – egal, ob in einem Tertial oder Quartal“, sagte Theodor Uden, Vorsitzender der Medizinstudierenden im Hartmannbund.
Dies sei überflüssig, da die Allgemeinmedizin in der neuen Approbationsordnung bereits ausreichend Berücksichtigung gefunden habe – durch die eingeführte Pflichtfamulatur, die flächendeckend umgesetzt werden soll, und durch die neue Regelung, dass bis 2015 für zehn Prozent der Studierenden und ab 2019 für alle Studierenden Plätze für ein Wahltertial in der Allgemeinmedizin vorhanden sein müssen.
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