Hochschulen

Studierendenprotest gegen Kürzungen bei Medizinischer Hochschule Brandenburg

  • Montag, 28. April 2025
Die MHB in Brandenburg an der Havel. /picture alliance, dpa, Soeren Stache
Die MHB in Brandenburg an der Havel. /picture alliance, dpa, Soeren Stache

Potsdam – Angesichts von Protesten gegen geplante Kürzungen bei der Medizinischen Hochschule Brandenburg (MHB) hat die SPD-Landtagsfraktion eine mögliche Rücknahme ihrer Pläne in Aussicht gestellt.

Zuvor hatte die SPD/BSW-Landesregierung angekündigt, die Unterstützung der MHB, die eine überwiegend nicht staatlich finanzierte Universität in kommunaler und frei gemeinnütziger Trägerschaft ist, von 6,6 Millionen Euro jährlich um 1,6 Millionen Euro pro Jahr zu kürzen. Fünf Millionen Euro sollte die Hochschule weiter erhalten.

„Wir werden darüber in dieser Woche vertieft beraten, auch gemeinsam mit dem Koalitionspartner“, sagte Fraktionschef Björn Lüttmann anlässlich der Demonstration des Allgemeinen Studentenausschusses (AStA) vor dem Brandenburger Landtag, an der heute in Potsdam etwa 200 Medizinstudierende teilnahmen. „Ich bin ganz zuversichtlich, dass wir möglicherweise in der nächsten Woche eine Lösung verkünden können.“

Auf diese hoffen die Nachwuchsärztinnen und -ärzte sehr. Denn schon jetzt betrügen die Gebühren für ein Medizinstudium an der MHB mehr als 2.000 Euro im Monat, berichtete Victoria Launay, Studierende der MHB, dem Deutschen Ärzteblatt. „Die meisten von uns nehmen deshalb Kredite von mehr als 110.000 Euro auf, arbeiten neben dem intensiven Studium und leben in permanenter finanzieller Unsicherheit.“

Launay beispielsweise arbeitet als ausgebildete Gesundheits- und Krankenpflegerin nebenbei weiter im Beruf und erhält ein Deutschlandstipendium, mit dem sie ihren Lebensunterhalt sichert. Die Mehrheit der Studierenden an der MHB sei in ähnlichen Situationen, so Launay. Die Überlegungen zu einer weiteren Erhöhung der Studiengebühren beunruhigten die Studierenden deshalb zutiefst.

Steigende Kosten würden potenzielle Bewerberinnen und Bewerber abschrecken und könnten die dringend benötigte nächste Ärztegeneration gefährden, die in Brandenburg dring benötigt würde, betont die Medizinstudentin.

„Die MHB ist im bundesweit ärztlich am schlechtesten versorgten Bundesland Brandenburg heute und in den nächsten zehn Jahren die wichtigste Ausbildungsstätte für so dringend benötigte Ärztinnen und Ärzte“, erklärte auch der AStA.

Wissenschaftsstaatssekretär Tobias Dünow warb für Verständnis: „Das ist keine Kürzung, sondern das ist das Auslaufen einer befristeten Finanzierung“, sagte er im Wissenschaftsausschuss des Landtages. Bisher habe es 1,6 Millionen Euro für dauerhafte Förderung und fünf Millionen Euro für die Zeit der Akkreditierung durch den Wissenschaftsrat gegeben. Obwohl die Akkreditierung vollzogen sei, solle die Hochschule dauerhaft fünf Millionen Euro erhalten.

ER/dpa

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