Suche nach Goldstandard für Behandlung von Blutkrebs
Hannover – Ein Forschungsverbund von 21 Einrichtungen will unter Leitung der Medizinischen Hochschule Hannover einen Goldstandard für die Behandlung von akuter myeloischer Leukämie (AML) und chronischer lymphatischer Leukämie (CLL) entwickeln.
AML und CLL gehören zu den häufigsten Blutkrebsformen im Erwachsenenalter. Je nach Krankheitsstadium erhalten Betroffene eine Chemotherapie, Immuntherapie oder eine Stammzelltransplantation.
Ob die Leukämie gut auf die Therapie anspricht, lässt sich schon früh im Behandlungsverlauf mit Hilfe der sogenannten messbaren Resterkrankung (Measurable residual disease, MRD) bestimmen.
Obwohl eine MRD einen hohen Vorhersagewert für die weitere Behandlung hat, ist sie dem Forschungsteam zufolge noch nicht ausreichend wissenschaftlich überprüft worden, um als verbindlicher Richtwert für eine individuelle Therapieempfehlung zu dienen.
Das soll der Forschungsverbund RESOLVE unter der Leitung von Michael Heuser, Leitender Oberarzt der Klinik für Hämatologie, Hämostaseologie, Onkologie und Stammzelltransplantation der MHH, jetzt klären.
„Wenn wir die MRD als behandlungsleitenden Biomarker bestätigen, kann sie in Zukunft europaweit zur Steuerung der Behandlung von AML und CLL eingesetzt werden“, erläutert der Experte. Dies könne die Lebensqualität für Patienten verbessern und gleichzeitig die Therapiekosten senken.
Die Europäische Union fördert das Projekt über fünf Jahre mit insgesamt acht Millionen Euro.
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