Suche nach Technologien zur Wiederherstellung des menschlichen Geruchssinns

Dresden – Wissenschaftlerteams verschiedener Disziplinen suchen in dem internationalen Forschungsprojekt „Rose“ nach Technologien, um den menschlichen Geruchssinn wiederherzustellen. Das European Innovation Council stellt dafür drei Millionen Euro zur Verfügung.
„Die Einschränkung dieser Sinneswahrnehmung hat spürbar negative Auswirkungen auf die gesamte Lebensqualität. Und gerade die COVID-Pandemie hat dieses Thema einmal mehr in den Fokus gerückt“, erläuterte Thomas Hummel von der Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde der Technischen Universität Dresden, die sich an dem Projekt beteiligt.
Ein teilweiser oder vollständiger Verlust des Geruchssinns, auch Hyposmie/Anosmie genannt, betreffe etwa ein Fünftel der Weltbevölkerung. Im Gegensatz zu anderen sensorischen Systemen existierten derzeit aber noch keine Technologie, die den Geruchssinn teilweise oder vollständig wiederherstellen könnten.
Dies möchte das Konsortium nun beheben. „Rose“ vereint Fachdisziplinen wie die Nanotechnologie, Mikrotechnologie, Biotechnologie, mechanisches Design, Neurochirurgie, Neurowissenschaften und kognitive Psychologie miteinander.
Ziel ist, bei Patienten mit Geruchsstörungen miniaturisierte Geruchssensoren und Stimulationsfelder zu kombinieren. Es soll in Machbarkeitsstudien überprüft werden, ob sich diese Technologie mit Biosensoren eignet, den Betroffenen ihren Geruchssinn ganz oder zumindest teilweise wieder zurückzugeben.
Beteiligt sind sieben europäische Labors. Koordiniert wird die Forschergruppe vom französischen Nationalen Zentrum für wissenschaftliche Forschung. Die Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde der TU Dresden wird ihr Expertise unter anderem in der Diagnostik und Therapie des Riechverlustes einbringen.
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