Hochschulen

Uni Greifswald startet Psychotherapie-Workshops mit Kliniken in der Ukraine

  • Freitag, 9. August 2024
/picture alliance, Stefan Sauer
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Greifswald – Die Universität Greifswald hat zusammen mit zwei Krankenhäusern in Mecklenburg-Vor­pom­merns Partnerregion Tschernihiw in der Ukraine Online-Workshops für Psychotherapie gestartet. Hintergrund ist, dass der Angriffskrieg Russlands in der Ukraine zu einer erheblichen Zunahme von kriegsbedingten Trau­mata und Stresssymptomen geführt hat.

Ziel der Workshops ist es daher, das psychologische und psychiatrische Personal des Psychoneurologischen Krankenhauses und der Kinderklinik in Tschernihiw in Techniken zur Behandlung von Depressionen, Stresser­krankungen sowie Traumabewältigung fortzubilden.

„Die Schulungsreihe ist Teil unserer gelebten Regionalpartnerschaft mit dem Oblast Tschernihiw und unserer aktiven Unterstützung für die Menschen in der Ukraine“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Europaministerin Bettina Martin (SPD). Das Europaministerium unterstützt die Workshopreihe mit 49.000 Euro.

Martin hat während einer Reise in die Ukraine gemeinsam mit Eva Lotta Brakemeier, Professorin für Klinische Psychologie und Psychotherapie an der Universität Greifswald, und Horst Aschoff, Spezialist für Prothetik und Wiederherstellungschirurgie an der Uniklinik Rostock, mehrere Memoranden zur Zusammenarbeit zwischen den Universitätskliniken in Mecklenburg-Vorpommern und Partnerkliniken in der Ukraine unterzeichnet.

Die Workshops werden am Lehrstuhl für Klinische Psychologie und Psychotherapie der Universität Greifswald von einem Team um Brakemeier und Florian Harder durchgeführt.

„Der Auftakt unseres Fortbildungsangebots wurde sehr gut angenommen. Bis zu 60 Psychiaterinnen und Psy­chologinnen aus der Partnerregion Tschernihiw nahmen teil. Es hätten noch mehr sein können, aber leider kommt es in den Krankenhäusern in der Ukraine aufgrund des Krieges immer wieder zu Stromausfällen“, be­richtete Brakemeier.

Die ersten Workshops vermittelten Strategien aus der sogenannten interpersonellen Psychotherapie. Alle Einheiten würden von Sprachmittelnden unterstützt und seien interaktiv gestaltet, sodass die Teilnehmer die Strategien und Techniken sofort in ihrer Arbeit anwenden könnten, betonte sie.

hil

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