Hochschulen

Uniklinik Gießen und Marburg: Rasche Einigung über Investitionsmittel gefragt

  • Montag, 17. Oktober 2022
/picture alliance, Sebastian Gollnow
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Gießen – Große Sorge um die Zukunft des Universitätsklinikums Gießen und Marburg (UKGM) haben die Klinik­direktoren des Hauses. Sie haben sich daher an den hessischen Ministerpräsidenten Boris Rhein (CDU) gewandt und um eine Lösung der schwelenden Krise gebeten.

Hintergrund ist, dass die Klinik seit Jahren weitgehend ohne Investitionen des Landes arbeiten muss und der Klinikkonzern Asklepios/Rhön zudem eine sogenannte Zukunftsvereinbarung mit dem Land Hessen gekündigt hat. Sie läuft zum Jahresende 2022 aus – eine Nachfolgeregelung ist nicht in Sicht.

Die Klinikdirektorenkonferenz sprach nun von einer „existentiellen Bedrohung mit Verlust einer realistischen Zukunftsperspektive“. Das UKGM habe sich in den vergangenen zwei Jahren von einem wirtschaftlich, klinisch und wissenschaftlich sehr erfolgreichen Universitätsklinikum zu „einem Unruheherd und Ort größter Besorgnis“ entwickelt, hieß es.

Mitte Juni hatte der Klinikkonzern eine Vereinbarung mit dem Land aus dem Jahr 2017 gekündigt, weil sie sich sonst automatisch verlängert hätte. Dieses „hätte wesentliche Nachteile für das UKGM bedeutet“, argumentierte Rhön.

„Statt die von Landesseite zugesicherten Fördermittel zu investieren erlebt das UKGM einen vom Krankenhaus­betreiber Asklepios/Rhön forcierten Sparkurs verbunden mit einem bedrohlichen Investitionstopp“, kritisieren die Klinikdirektoren jetzt.

Besonders ungünstig sei die „konfrontative Grundstimmung“ zwischen Asklepios/Rhön und dem Land und der resultierende Stillstand bei den Verhandlungen. Die Direktorenkonferenz fordert daher, die Verhandlungsführung auszutauschen oder eine Schlichtung einzuschalten.

Die Rhön-Klinikum AG erklärte, weiterhin offen für eine „pragmatische und schnelle Lösung“ zu sein. „Wir hoffen sehr, dass das Land Hessen an den Verhandlungstisch zurückkehrt und wieder Bewegung in die festgefahrenen Gespräche kommt“, teilte eine Sprecherin mit.

hil/dpa

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