Hochschulen

Unikliniken mahnen bei Coronakrise zur Wachsamkeit

  • Donnerstag, 1. Oktober 2020
Bundesministerin Anja Karliczek und Heyo K. Kroemer /picture alliance, Flashpic, Jens Krick
Bundesministerin Anja Karliczek und Heyo K. Kroemer /picture alliance, Flashpic, Jens Krick

Berlin – Aus den deutschen Universitätskliniken kommen Warnungen vor einer Zuspit­zung der Coronapandemie in Deutschland. Die Situation sei „noch nicht dramatisch“, be­dürfe aber einer „sehr ernsthaften Beobachtung“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Ber­liner Charité, Heyo Kroemer, bei der Vorstellung von Forschungsprojekten der Universi­täts­kliniken zu COVID-19. Nach dem Anstieg der Infektionszahlen steigen demnach auch langsam die Fälle in den Krankenhäusern.

In den vergangenen zwei Wochen erhöhte sich laut Kroemer in der Charité die Zahl der beatmeten Patienten von sechs auf 17. Es sei „extrem wichtig, dass wir jetzt am Ball bleiben“, sagte er mit Blick auf Coronaschutzmaßnahmen wie Abstandsregeln oder das Tragen von Masken. Die Zahlen zeigten, dass die Pandemie noch lange nicht überstanden sei. Die weitere Entwicklung liege in der Hand aller.

Der Direktor des Instituts für Virologie der Universität Köln, Florian Klein, sagte, alle Epi­demien und Pandemien würden „zum großen Teil über die Gesellschaft“ entschieden. Die Situation müsse sehr ernst genommen werden.

Auch Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) warnte, die Situation werde in den Herbst- und Wintermonaten nicht einfacher. Sie erinnerte ebenfalls an die bestehen­den Regeln und appellierte zusätzlich, möglichst oft zu lüften.

Ein nationales Netzwerk der Universitätsmedizin zu COVID-19 will sich bei der Bewälti­gung der Pandemie zunächst auf 13 Forschungsprojekte konzentrieren, die kliniküber­grei­fend vorangetrieben werden sollen. Das Bundesforschungsministerium stellt dem Netzwerk, in dem alle deutsche Universitätskliniken zusammenarbeiten, insgesamt 150 Millionen Euro zur Verfügung.

„Wir brauchen wirkungsvolle Konzepte, um die Menschen, die an COVID-19 erkranken, bestmöglich behandeln zu können", erklärte Karliczek. Zudem müssten die besten Stra­tegien gefunden werden, um die Ausbreitung der Pandemie einzudämmen.

Im Rahmen der Forschungsprojekte beschäftigen sich die Kliniken unter anderem mit Teststrategien, analysieren die Immunität gegen das Coronavirus und führen auf einer Plattform Röntgenaufnahmen von Patienten mit Verdacht auf COVID-19 zusammen.

afp

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