Hochschulen

Unikliniken starten klinische Studie nach neuem Satellitenmodell

  • Mittwoch, 26. Juli 2023
/Shutter2U, stock.adobe.com
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Köln – Das Centrum für Integrierte Onkologie Aachen Bonn Köln Düsseldorf (CIO-ABCD) rekrutiert Patienten auf eine neue, effektivere Weise: Nach dem „CIO-ABCD Satellitenmodell“ fungiert eine der vier Unikliniken als Hauptprüfzentrum und verhandelt alle Formalitäten mit dem jeweiligen Pharmaunternehmen.

Die anderen drei Unikliniken sind sogenannte Satelliten. So können über einen Vertrag Patienten aus bis zu vier Unikliniken in eine klinische Studie eingeschlossen werden.

In Deutschland wurden bereits Erfahrungen mit Satellitenmodellen gesammelt. Jedoch arbeiteten dabei einzelne Krankenhäuser mit niedergelassenen Praxen zusammen, wobei die Praxen Teilaufgaben innerhalb einer klinischen Studie übernahmen.

„Bei unserem Satellitenmodell kann jeder der vier CIO-Partner an einer Studie teilnehmen und seine Patien­ten weiterhin wohnortnah versorgen“, erläuterte Thomas Zander, Oberarzt an der Klinik I für Innere Medizin der Uniklinik Köln.

Ingo Schmidt-Wolf, Geschäftsführender Ärztlicher Leiter des CIO Bonn ergänzte: „Dadurch, dass nur ein einziger Vertrag zwischen Sponsor und Klinik erforderlich ist, entstehen ein geringerer juristischer Aufwand, Zeit- und Kostenersparnis.“

Die Arbeitsgruppe Klinische Studien innerhalb des CIO-ABCD arbeitet seit Mitte 2020 an der Herausforde­rung, klinische Studien in einem Satellitenmodell umzusetzen. Dazu gehörten juristische Gutachten und Gespräche mit den Ethikkommissionen der medizinischen Fakultäten aller vier Standorte.

Der Direktor des CIO-ABCD, Tim Brümmendorf, sieht das Satellitenmodell als richtungsweisend für die klinische Studienlandschaft in Deutschland.

„Unser Satellitenmodell zielt darauf ab, gerade bei den seltenen Tumorerkrankungen oder bei seltenen Untergruppen sonst häufiger Tumore den Menschen in unserer Region besseren, früheren und breiteren Zugang zu medizinischen Innovationen in der Krebstherapie anbieten zu könne“, betonte er.

hil

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