Universität Kiel baut Nanolabor aus
Kiel – Zu einem „Kompetenzzentrum Nanosystemtechnik“ baut die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) ihr sogenanntes Nanolabor aus. In der Einrichtung sollen Wissenschaft und Industrie intensiver zusammenarbeiten als zuvor, um beispielsweise neue Materialien für die Implantologie herzustellen. Das Bundesland fördert den Ausbau mit 1,3 Millionen Euro.
In den fünf Jahren seit der Eröffnung des Kieler Nanolabors wurden in drittmittelgeförderten Forschungsvorhaben Grundlagen für neue Werkstoffe und Anwendungen geschaffen. Zu den größten Erfolgen zählen die Wissenschaftler des Nanolabors die Entwicklung von Dünnschichtstents für die Neurologie. Die winzigen Stützröhrchen können für die Behandlung krankhafter Gefäßveränderungen im Gehirn eingesetzt werden.
„Zahlreiche weitere zukunftsweisende Projekte, die durch das Bundesforschungsministerium und die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) finanziert werden, wären ohne das Kieler Nanolabor nicht denkbar“; hieß es aus Kiel. Ein Beispiel sei der Sonderforschungsbereich 855 „Magnetoelektrische Verbundwerkstoffe – biomagnetische Schnittstellen der Zukunft“.
Dort arbeiten über 100 Wissenschaftler, Promovierende und Studierende an neuen Sensoren, die kleinste Magnetfelder messen können. Dies soll neue medizinische Untersuchungen ermöglichen, aber gegebenenfalls auch die gedankliche Steuerung von Prothesen.
Als Kompetenzzentrum ist das Labor laut der CAU nun die zentrale Anlaufstelle für schleswig-holsteinische Unternehmen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen sein, die Projektideen in die Tat umsetzen wollen. „Dank der Förderung durch das Land kann unser Forschungsschwerpunkt Nanowissenschaften und Oberflächenforschung sein enormes Potenzial jetzt zum Wohle der wirtschaftlichen Entwicklung Schleswig-Holsteins konsequent weiter ausbauen und nutzen“, erläuterte CAU-Präsident Gerhard Fouquet die erwartete Wirkung des neuen Kompetenzzentrums Nanosystemtechnik.
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