Universitätsklinikum Jena richtet neues Zentrum für seltene Erkrankungen ein
Jena – Das Universitätsklinikum Jena (UKJ) richtet ein neues Zentrum für seltene Erkrankungen ein. „Oft haben die betroffenen Patienten eine richtige Arzt-Odyssee hinter sich“, erklärte Ulrich Brandl, Direktor der Abteilung für Neuropädiatrie am Universitätsklinikum Jena und Mitinitiator des neuen Zentrums. Denn seltene Erkrankungen seien nur schwer zu diagnostizieren und zu therapieren.
Eine Weiterentwicklung in Diagnostik, Therapie und Erforschung der seltenen Erkrankungen sei nur zu erreichen, wenn sich Spezialisten verschiedener Fachbereiche zusammentäten. Am UKJ gebe es bereits Spezialsprechstunden für einige seltene Erkrankungen, unter anderem für Stoffwechselerkrankungen bei Kindern und amyotrophe Lateralsklerose. Das neue Zentrum soll von dem vorhandenen Fachwissen am UKJ sowie dessen Infrastruktur profitieren.
Aufgrund der Vererbbarkeit vieler seltener Erkrankungen kommt den genetischen Untersuchungen eine hohe Bedeutung zu. „Durch neue Technologien können wir heute sehr schnell und kostengünstig viele Erbanlagen gleichzeitig untersuchen“, so Christian Hübner, Leiter des Institutes für Humangenetik am UKJ und ebenfalls Mitinitiator des Zentrums.
Neben der Vernetzung mit anderen Kliniken und niedergelassenen Ärzten in Thüringen soll auch der Kontakt zu Selbsthilfegruppen verstärkt werden. Außerdem strebt das neue Zentrum eine Zertifizierung durch das nationale Aktionsbündnis für Menschen mit seltenen Erkrankungen an.
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