Universitätsmedizin Oldenburg: Marburger Bund kritisiert Ungleichbehandlung

Hannover – Im Rahmen der neuen Förderlinie „Potenziale strategisch entwickeln“ hat das Land Niedersachsen die Universitätsmedizin Oldenburg (UMO) im Gegensatz zu den medizinischen Fakultäten Hannover und Göttingen bei den Geldern nicht explizit berücksichtigt. Der Marburger Bund Niedersachsen (MB) reagiert darauf mit Unverständnis.
„Zur Erinnerung: Wir haben in Niedersachsen drei Standorte der Universitätsmedizin. Neben Hannover und Göttingen hat sich Oldenburg in über einem Jahrzehnt als dritter Medizinhochschulstandort etabliert und ist als Grundpfeiler für die ärztliche Versorgung im Nordwesten nicht mehr wegzudenken“, betonte heute Hans Martin Wollenberg, Erster Vorsitzender des Marburger Bundes Niedersachsen.
Dementsprechend sei es „nicht nachvollziehbar, weshalb das Land Niedersachsen bei der neuen Förderlinie mit zweierlei Maß misst.“ „Wir sehen darin eine klare und nicht nachvollziehbare Benachteiligung der Universitätsmedizin Oldenburg“, so Wollenberg.
Der Landesverband begrüßt die von Wissenschaftsminister Falko Mohrs geplante Aufstockung auf 200 Medizinstudienplätze in Oldenburg bis 2027. Diese sei alternativlos.
„Angesichts des bereits eklatanten Mangels an Ärztinnen und Ärzten bei uns in Niedersachsen, der sich noch deutlich zuspitzen wird, ist der Ausbau an Medizinstudienplätzen der einzig gangbare Weg. Dieser muss unbedingt einhergehen mit einer adäquaten Finanzierung der Universitätsmedizin, was die Personalausstattung für Forschung und Lehre und entsprechende Räumlichkeiten betrifft“, stellte der Zweite Vorsitzende Andreas Hammerschmidt klar.
In diesem Zusammenhang sei es alarmierend, dass bis 2030 in Oldenburg 1.700 Ärzte weniger ausgebildet werden, als ursprünglich mit dem Land vereinbart wurde – weil die benötigten Mittel fehlen.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: