Hochschulen

Verbände wollen mehr Unterstützung für Pflegestudiengänge

  • Montag, 28. März 2022
/picture alliance, Frank Molter
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Berlin – Die Akademisierung der Pflege kommt in Deutschland zu langsam voran. Das kritisiert der Ver­band der Pflegedirektorinnen und Pflegedirektoren der Universitätskliniken und Medizinischen Hoch­schu­len Deutschlands (VPU) zusammen mit anderen Verbänden.

Der VPU mahnt mehr Unterstützung für die Studiengänge an. „Im Gegensatz zu internationalen Stan­dards oder der verabschiedeten Vollakademisierung des Hebam­menberufes steckt die hochschulische Pflegebildung in Deutschland nach wie vor in den Kinderschuhen“, schreiben die Verbände.

Augenblicklich böten nur fünf Universitätskliniken in Deutschland ein Pflegestudium an. Ein wichtiger Wettbewerbsnachteil des Pflegestudiums gegenüber der Pflegeausbildung sei die Bezahlung.

„Die feh­lende Vergütung führt zu einem deutlichen Wettbewerbsnachteil sowie Attraktivitäts- und Be­wer­ber­verlust für die Pflegestudiengänge“, sagte Andreas Kocks, Sprecher des Netzwerkes Pflegewissen­schaft und Praxisentwicklung im VPU.

Dieses Missverhältnis stelle eine Gefährdung der Entwicklung der Pflegewissenschaft sowie der Erhö­hung des Anteils hochschulisch qualifizierter Pflegefachpersonen und somit der Weiterentwicklung einer qualitativ hochwertigen, evidenzbasierten Pflegepraxis in Deutsch­land dar.

Die Verbände sprechen sich für deutschlandweit einheitliche Regelung aus. „Es braucht eindringlich ent­sprech­ende politische, finanzielle und einheitliche Rahmenbedingungen, damit die nachhaltige Imple­men­­tierung von Pflegestudiengängen gelingen kann. Dies sollte und darf nicht allein den Ländern über­las­sen sein“, sagte Torsten Rantzsch, Vorstandsvorsitzender des VPU.

In einem Positionspapier fordern die Verbände eine Vergütung der Praxiseinsätze für Pflegestudierende analog zur Pflegeausbildung und dem Hebammenstudium, eine Refinanzierung der Praxisanleitung in den Praxiseinrichtungen und ein Förderprogramm zum Auf- und Ausbau von Pflegestudiengängen an allen Universitätskliniken in Deutschland.

hil

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