Verbände wollen mehr Unterstützung für Pflegestudiengänge

Berlin – Die Akademisierung der Pflege kommt in Deutschland zu langsam voran. Das kritisiert der Verband der Pflegedirektorinnen und Pflegedirektoren der Universitätskliniken und Medizinischen Hochschulen Deutschlands (VPU) zusammen mit anderen Verbänden.
Der VPU mahnt mehr Unterstützung für die Studiengänge an. „Im Gegensatz zu internationalen Standards oder der verabschiedeten Vollakademisierung des Hebammenberufes steckt die hochschulische Pflegebildung in Deutschland nach wie vor in den Kinderschuhen“, schreiben die Verbände.
Augenblicklich böten nur fünf Universitätskliniken in Deutschland ein Pflegestudium an. Ein wichtiger Wettbewerbsnachteil des Pflegestudiums gegenüber der Pflegeausbildung sei die Bezahlung.
„Die fehlende Vergütung führt zu einem deutlichen Wettbewerbsnachteil sowie Attraktivitäts- und Bewerberverlust für die Pflegestudiengänge“, sagte Andreas Kocks, Sprecher des Netzwerkes Pflegewissenschaft und Praxisentwicklung im VPU.
Dieses Missverhältnis stelle eine Gefährdung der Entwicklung der Pflegewissenschaft sowie der Erhöhung des Anteils hochschulisch qualifizierter Pflegefachpersonen und somit der Weiterentwicklung einer qualitativ hochwertigen, evidenzbasierten Pflegepraxis in Deutschland dar.
Die Verbände sprechen sich für deutschlandweit einheitliche Regelung aus. „Es braucht eindringlich entsprechende politische, finanzielle und einheitliche Rahmenbedingungen, damit die nachhaltige Implementierung von Pflegestudiengängen gelingen kann. Dies sollte und darf nicht allein den Ländern überlassen sein“, sagte Torsten Rantzsch, Vorstandsvorsitzender des VPU.
In einem Positionspapier fordern die Verbände eine Vergütung der Praxiseinsätze für Pflegestudierende analog zur Pflegeausbildung und dem Hebammenstudium, eine Refinanzierung der Praxisanleitung in den Praxiseinrichtungen und ein Förderprogramm zum Auf- und Ausbau von Pflegestudiengängen an allen Universitätskliniken in Deutschland.
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